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Makar Sankranti!

Heute wendete sich die Sonne und begabt sich auf die nördliche Laufbahn in das Zeichen Makara Diese Sankranti, die Sonnenwende, hat für die Hindus besondere religiöse Bedeutung, manifestiert sich doch in der Sonne die große alte vedische Gottheit Surya, die heute noch verbreitet Verehrung genießt. Zudem hat der Festtag vielfältige Bezüge zur hinduistischen Mythologie und ist ein landesweit gefeiertes, buntes und heiter turbulentes Volksvergnügen.

Gefeiert werden an diesem Tag auch die Haustiere als Helfer bei der Landarbeit. Gewaschen und geschmückt werden Kühe und Ochsen in Prozessionen unter Gesang durch die Dörfer geführt. Musik und Tanz, Ochsenkarrenrennen und mancherorts wilde Stierkämpfe ergänzen den Festreigen.

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In jedem Haus bereiten die Frauen Til-gud vor, Süßigkeiten aus dem Zucker des frischen Zuckerrohres, vermischt mit Sesamkörnern, Erdnüssen, frischer Kokosnuss, Mais und verschenken sie an Nachbarn und Freunde, indem sie einen Spruch sagen: „Til-gud ghya, god god bola“ – „Nimm dieses süße Til und sprich süße Worte“. Man soll jedem davon geben und alle etwaigen Feindschaften damit beenden. Dieser Versöhnungsaspekt unterstreicht die Bedeutsamkeit von Festen nicht nur für die Markierung des zyklischen Wandels in der Natur, sondern auch für die spirituelle Entwicklung von Mensch und Gesellschaft.

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Leider haben am Nachmittag bereits einiges verpasst, da wir anderweitig mit den Kindern beschäftigt waren (siehe vorhergehenden) Artikel, aber nach gemachter Arbeit, gehen Sr. Sunitha, Elizabeth, Pina und ich noch ins Nachbardorf Srirangapatna, zum „Sri Ranganatha Temple“, der dem Gott Ranganathaswamy eine Inkarnation der Gottheit Vishnu gewidmet ist. Der Tempel sieht einfach unglaublich prachtvoll aus während dem Makar Sankranti, denn er wird mit 100‘001 kleinen Öl Kerzen beleuchtet.

Picknick am Fluss…

Heute machten wir, wie immer wenn ich in Indien bin, zusammen mit den Mädchen der Nähschule, Elizabeth und Pina einen Ausflug an den nahegelegen Fluss. Es bereitet uns immer wieder eine grosse Freude, gemeinsam singend zum Fluss zu spazieren und dann unsere Füsse im kühlen Nass zu baden, etwas wunderbares bei Temperaturen um die 30°C. Alle Mädchen hatten etwas Kleines gekocht und mitgebracht, welches wir dann zusammen verspeisten, das Essen war scharf und sehr lecker. Beim Kiosk gönnten wir uns dann noch je ein Getränk, bevor wir uns auf den Heimweg machten. Am Nachmittag arbeitete ich dann noch 2 Stunden an den Uniformen bevor ich mich zusammen mit Sr. Sunitha auf den Weg nach Mysore machte, wo wir uns mit Pina und Dirk treffen werden.

Ich werde von hinten überfallen!

Nach dem Morgenessen und dem erledigen meiner Verpflichtungen gehe ich zu Nadeem, der heute zum ersten Mal alleine zusammen mit seiner Mutter, zur Kontrolle ins „Chandrakala Spital“ nach Mysore muss. Die Gehstöcke geben ihm wirklich mehr Bewegungsfreiheit, denn heute Morgen hat er einen neuen Haarschnitt und er berichtete mir stolz, dass er es alleine bis zum Coiffeur geschafft hat. Kurz nach dem Mittag kommen sie von Mysore zurück und sie haben die Aufgabe gemeinsam, perfekt bewältigt.

Auf dem Weg nach Hause werde ich von hinten überfallen, es ist Gowinda, der auf dem Weg zur Schule ist und sich einen Spass mit mir erlaubte. Gemeinsam und Hand in Hand spazieren wir Richtung Schule, wo ich mich dann verabschiede und ihm noch einen schönen Tag wünsche.

Als ich zurück in den Konvent komme sind schon fast alle Schülerinnen und Angestellte bereit für das alljährliche Picknick am Kaveri Fluss beim Dodda Ghosai Ghat, nur die Elizabeth fehlt noch, welche aber ein wenig später auch noch eintrudelt. Ich schreibe noch etwas an meinem Bericht bis ich mich zusammen mit Fritz meinem Vater, auch auf den Weg zum Fluss mache um dann gemeinsam mit den Damen zu picknicken.

Ausbildung gezielt fördern…

Mit einigen Patenkindern die bald die schulische Ausbildung beenden werden, besuchten wir ein Ayurvedic-Zentrum, ein grosses Hotel und die Ausbildungsstätte des CC (Community College). Wir wollten ihnen damit die Möglichkeit geben, etwas mehr über verschiedene Berufe zu erfahren, und ihnen auch gleichzeitig zeigen, dass es nicht immer eine Universitätsbildung braucht um einen guten Job zu ergattern. Denn bereits mit dem Abschlusszeugnis der 10ten Klasse oder dem Zeugnis über das bestandene PUC (Pre University College) kann man einen Beruf ausüben.

Es ist unsere Absicht die Ausbildung der Kinder gezielt zu fördern und wirklich besonders begabte zu einem Universitätsabschluss zu führen. Jedoch minder begabte Schüler für handwerkliche Tätigkeiten zu interessieren. So haben wir denn auch Regeln aufgestellt die zu erfüllen sind, um unsere Unterstützung auch nach Abschluss der 10ten Klasse zu bekommen.