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20 Jahre „1×1 für Indien“

Am 18.2.2017 feierten wir zusammen  mit 160 Kindern und deren Eltern das 20 jährige Jubiläum vom „1×1 für Indien.“

Zuerst gab es ein „wenig“ Musik und Tänze…


…bis alle auf der Hühnerleiter aufgereit waren, folgend nun von links nach rechts, Sr. Lumina, Madam Eliza, Uncle Dirk, Vater Paul, Aunty Pina, Sr. Francoline, Sr. Elizabeth und Sr. Mira

Noch eine Performance…

Dann kamen wir zu Wort, unsere Ansprache,  basierte darauf , die Kinder zu Motivieren und auf die eigene Selbstverantwortung zu appellieren, wir können sie finanziell unterstützen, aber lernen müssen sie selber.

Im Sonnenlicht kommen die schönen festlichen Kleider viel besser zur Geltung…

Das Essen für die Kinder wird vorbereitet, obwohl es eine Küche gibt, wird diese Art bevorzugt.

Hunderte von hungrigen Mäulern freuen sich , es hat mehr als genug…

Nun, gibt es Geschenke für die Kinder, diesmal eine wärmende Wolldecke und wie immer obendrauf Süssigkeiten.











Leider waren nur 140 von den 160  der von uns momentan unterstützten Kinder anwesend.

Adressensuche von Kindern in Ganjam?

Wenn wir, wie jedes Jahr in Ganjam sind um nach dem Rechten zuschauen, kommen die Leute in Scharen zu uns.

Meistens sind es Mütter, die um Unterstützung für die Einschulung ihrer Kinder bitten. Wir nehmen jeweils die Adresse und ihre detaillierte Geschichte auf.

Nicht wenig Sorgen bereiten uns jeweils die Adressen, die Beschreibungen sind zum Teil so verwirrend, wie die von Lavanya:

Dritte Strasse nach dem Nimishamba Tempel rechts, in der Nähe des Hauses von Mammatha, dann 3. Strasse nach links, in der Nähe des Hauses von einem andern unterstützten Kind, dass links von ihm wohnt…

Die Strassen und Gässchen haben zum Teil bestimmte Namen, nur die Schilder sind schwer zu finden und wenn, dann kann man sie nicht lesen. Am besten begibt man sich einfach auf die Suche und fragt sich durch, wo das Haus sein könnte. Die Menschenmenge die jeweils mit uns läuft wird immer grösser, da und dort werden wir angehalten um in ein klägliches Häuschen oder eine Palmblätterhütte geführt und um Hilfe gebeten zu werden.

Es ist hart und nicht einfach, nein sagen zu müssen, denn unsere finanziellen Möglichkeiten sind begrenzt.

Trotz allem haben wir immer die Kinder und ihre Häuschen gefunden. Diesmal hat Dirk sogar mit seinem GPS die jeweiligen Koordinaten aufgenommen um in Zukunft unsere Wege leichter wieder zu finden.

Heute geht’s mit den ÖV nach Mysore…

Mayte ist damit beschäftigt im Nähcenter das Lager zu kontrollieren und Inventur zu machen. Wir fahren mit den ÖV in die Stadt um Diverses zu erledigen.

Zuerst geht es zur Bank wo man uns direkt ins Büro des Direktors bittet. Wir werden ganz nett von ihm begrüsst und wie so üblich in Indien und als Zeichen der Gastfreundschaft wird uns ein Chai (Tee) gereicht.

„Andere Länder, andere Sitten“ einfach mal schnell Geld abheben geht hier nicht, das kann Stunden dauern, alles wird akribisch kontrolliert und abgezählt und das mehrmals von mehreren Angestellten, bis uns dann schlussendlich das Geld übergeben wird. Somit ziehen wir mit Geldscheinen gefüllten Rucksack weiter.

Nun geht’s zur Post, wo man uns nur fragend ansieht und sich mehrmals versichert ob wir wirklich 300 Briefmarken kaufen wollen. Als dies geklärt ist, werden wir zu einem anderen Schalter geschickt, wo der Unglaube nicht geringer ist. Nach ca. einer Stunde bekommen wir wider Erwarten die Marken ausgehändigt, mit der Bemerkung, man habe uns extra Farbige ausgesucht und organisiert.

Um euch nicht zu langweilen, alles weitere in Kurzform, d.h. wiederum mit dem Rikscha-Fahrer über den Fahrpreis handeln, diverse Geschäfte suchen, die es seit unserem letzten Besuch nicht mehr gibt, oder einfach Bankrott gingen. Ganz klar, die Krise spürt man auch hier, ein Laden war sogar ausgehöhlt, fast so wie unser Schweizer Bankgeheimnis ;-). Dann haben noch Süssigkeiten für die Kinder gekauft und noch vieles mehr. Gegen 20 Uhr haben wir dann total erschöpft und vollbepackt die Rückreise nach Ganjam angetreten. Eigentlich ein Pappenstiel, den man bei uns locker in ein zwei Stunden erledigt hätte, nur hier dauert so ein Unternehmen eben 12 Stunden.

Die Frauen und ihre Schuhe!

Auf unseren Flug am Gate wartend, tranken wir noch einen Kaffee und da fiel mir auf, dass die Frau am Nebentisch die gleichen Schuhe (eher etwas Aussergewöhnliches, was man nicht jeden Tag sieht) trug wie ich. Sogleich sprach ich sie an und wir schwärmten davon wie bequem sie sind. Im weiteren Gespräch fanden wir heraus, dass auch sie nach Indien fliegt. Was für ein Zufall, denn im Flugzeug sass dann Mayte neben ihr und so führten wir das Gespräch weiter. Wir fanden heraus, dass sie mit einer Reisegruppe aus der Schweiz in Südindien unterwegs sein wird und verschiedene Sehenswürdigkeiten besuchen werden, die ganz in der Nähe von Ganjam (1×1 für Indien) unterwegs sein werden. Nachdem wir unsere Visitenkarten ausgetauscht hatten, sagten wir noch ganz spontan „kommt doch einfach mal vorbei, wenn ihr in der Nähe seid“.

In Bangalore angekommen werden wir von Hemanth, der „von 1×1 für Indien“ unterstützt wurde, ganz herzlich mit einem Rosenstrauss empfangen. Er hat Elektro-Ingenieur studiert und macht nun in Bangalore eine Weiterbildung zum Flugzeugelektroniker.

Wie geplant kommen wir morgens um 5 Uhr in Ganjam an, begrüssen kurz die Schwestern und gönnen uns dann zuerst ein paar Stunden Schlaf, bevor wir mit unserer Arbeit beginnen.

Um 16:00 sitzen wir alle zusammen, d.h. Sr. Sunitha, Elizabeth, Mayte, Dirk und ich um uns einen Überblick der aktuellen Lage zu verschaffen. Kaum haben wir angefangen, klopft es an der Türe und Christine mit ihrer Kollegin Brigitte, die Schuh-Bekanntschaft steht da und hat es tatsächlich geschafft den ganzen Bus zum „1×1 für Indien“ umzuleiten.

Wir freuen uns sehr über die Überraschung und heissen die ganze Gesellschaft willkommen. Wir führen sie herum, zeigen ihnen unsere Nähschule, das kleine Büro und erklären ihnen unser karitatives Werk.
Die Gruppe war ganz begeistert von unserer Tätigkeit und unaufgefordert schnappte sich der Reiseleiter ein Nähkörbchen und ging damit herum und bat um eine Spende.

Wir bedanken uns ganz herzlich für den Besuch, die Spende und Wünschen der Reisegruppe noch eine schöne und erlebnisreiche Zeit in Südindien.

Wanderferien, Imbach-Reisen AG, Zürichstrasse 11, CH- 6006 Luzern.

Danach ging unsere Teamsitzung weiter und nach fast 3 Stunden brummten unsere Köpfe und total geschafft ging es ziemlich früh ins Bett.

Teddy, Hasi, Kroki, Quietscheente u.v.a. reisen nach Indien!

Es ist wieder einmal an der Zeit um in Ganjam (Indien) die vom „1×1 für Indien“ unterstützten Kinder zu besuchen. Diesmal sind wir schwer beladen mit Plüschtieren für unsere Kleinsten und wir freuen uns ausserordentlich die Kinder wiederzusehen.
Es erwarten uns brutale 26°C und strahlender Sonnenschein, Mayte wird vorwiegend in der Nähschule beschäftigt sein, während Pina und ich, zumindest in der ersten Woche die meiste Zeit im Büro verbringen werden und uns um die Buchhaltung kümmern werden, welche uns neben dem warmen Wetter zusätzlich zum Schwitzen bringen wird.
Wir werden voraussichtlich um 05:00 (UTC/GMT +5:30 Stunden) in Ganjam eintreffen und erst mal eine Runde schlafen.

Unsere erste Team-Sitzung!

Am Nachmittag hatten wir unsere erste „Team-Sitzung“, welche von Pina geleitet wurde, es waren Mayte, Fritz, Schwester Sunitha, Elizabeth und ich anwesend. Es kommen diverse Sachen zur Aussprache und es wurden zudem kreative Vorschläge für diverse Verbesserungen gemacht. Die Sitzung dauerte 2 Stunden und hätte noch lange weitergehen können, wenn nicht draussen vor der Türe wie immer jeden Abend, viele unterstützte Kinder und andere warteten, bis wir Zeit fanden um sich ihrer Sorgen und Probleme anzunehmen.

Samstagswäsche!

Heute Morgen in der Früh sind schon etliche Kinder vorbei gekommen und so erfuhren wir, dass heute kein Unterricht stattfindet, weil aus politischen Gründen gestreikt wird.

Dirk und ich gehen ins Dorf, denn nach so vielen Zahlen will ich endlich indische Luft und vor allem Gerüche schnuppern! (wer schon mal in Indien war, weiss wovon ich rede 😉 ). Unterwegs werden wir immer wieder herzlich gegrüsst und überall hören wir „Hello Anty, Hello Uncle, Good Morning“! Zuerst gehen wir bei der Schule vorbei, wo wir von vielen Kinder ganz ungestüm begrüsst und belagert werden! Sie haben zwar keinen Unterricht wegen des Streiks, trotzdem sind sie aber zahlreich auf dem Schulhof anzutreffen und spielen.


Wir spazieren weiter quer durchs Dorf an die nördlichste Seite und gelangen zum Kaveri Fluss, wo der Nimishambha Tempel steht. Hier treffen wir viele Inderinnen bei ihrer Samstagswäsche an, unter anderem Mütter von Kindern, die wir sponsern. Eine von Ihnen spricht sogar Englisch und so kommen wir ins Gespräch und erfahren so allerhand. Sie erzählt nebenbei uns von ihrem Neffen, der sein Fuss gebrochen hat und bereits in einem staatlichen Spital operiert wurde, anscheinend geht es ihm nicht sehr gut und so entschliessen wir uns, bei ihm vorbeizuschauen.

In einer kläglichen Hütte treffen wir auf Nadeem, der auf einer Strohmatte am Boden liegt. Ich mache mich gleich daran, mir die Wunde des offenen Bruchs etwas genauer anzusehen und erkenne sofort, eine ganz schlimme Infektion. Ich erkundige mich, ob sie was zum Desinfizieren haben, aber es gibt nichts ausser ein wenig Watte. Wir entschliessen uns, ihn in unsere Vertrauensklinik, dem „Chandrakala Hospital“ im nahegelegenen Mysore zubringen. Dort ist kein Arzt im Dienst, somit wird die Wunde von einen Krankenpfleger desinfiziert, mit antibiotischer Salbe versorgt und ein neuer Verband angebracht. Wir bekommen einen Termin für Montag um 9.30 Uhr. Auf dem Weg nach Hause kaufen wir Nadeem noch Gehstöcke, damit er sich zumindest ein wenig bewegen kann und nicht nur immer am Boden herumliegen muss. Spät am Abend kommen wir zurück, hier ist halt etwas komplizierter und man braucht mehr Zeit um zu einen Resultat zu kommen.