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20 Jahre „1×1 für Indien“

Am 18.2.2017 feierten wir zusammen  mit 160 Kindern und deren Eltern das 20 jährige Jubiläum vom „1×1 für Indien.“

Zuerst gab es ein „wenig“ Musik und Tänze…


…bis alle auf der Hühnerleiter aufgereit waren, folgend nun von links nach rechts, Sr. Lumina, Madam Eliza, Uncle Dirk, Vater Paul, Aunty Pina, Sr. Francoline, Sr. Elizabeth und Sr. Mira

Noch eine Performance…

Dann kamen wir zu Wort, unsere Ansprache,  basierte darauf , die Kinder zu Motivieren und auf die eigene Selbstverantwortung zu appellieren, wir können sie finanziell unterstützen, aber lernen müssen sie selber.

Im Sonnenlicht kommen die schönen festlichen Kleider viel besser zur Geltung…

Das Essen für die Kinder wird vorbereitet, obwohl es eine Küche gibt, wird diese Art bevorzugt.

Hunderte von hungrigen Mäulern freuen sich , es hat mehr als genug…

Nun, gibt es Geschenke für die Kinder, diesmal eine wärmende Wolldecke und wie immer obendrauf Süssigkeiten.











Leider waren nur 140 von den 160  der von uns momentan unterstützten Kinder anwesend.

Rotkäppchen!

Oh nein, diese Nachricht haben wir gefürchtet und nun wurden wir in Kenntnis gesetzt, dass unsere treue und immer gut gelaunte Sr. Sunitha uns leider verlassen wird.

Traurig… aber nach 9 Jahren, resp. 2 Amtszeiten am Stück ist Sie bereits seit 3 Jahren überfällig.

Alle unsere Bemühungen bei der Oberin, die Amtszeit von Sr.Sunitha zu verlängern, haben leider nichts gebracht.

Nun wird Sie endgültig und ganz offiziell in ein anderes Kloster im Bundesstaat Karnataka versetzt. Wohin weiss Sie selber noch nicht. Wir wünschen ihr auf jeden Fall alles Gute und danken ihr herzlich für die Treue, gute Arbeit und Aufopferung für 1×1 für Indien.


Aghas Kindergarten

Im Dorf hat es noch mehrere Kindergarten, einer davon ist der von Agha, welcher nicht so hübsch bemalt und aufgepeppt wurde, wie unserer neulich. Es ist ein sehr gut geführter Kindergarten mit tollen Lehrerinnen und einem überaus sympathischen Leiter/Fundraiser. Jedesmal wenn wir in Ganjam sind, besuchen wir die Kinder und bringen Geschenke mit.

Es wäre toll auch diesen Kindergarten etwas schöner zu gestalten…

Mittagessen im Hinterhof des Kindergartens.

Shabeer besucht uns!

Shabeer, den wir von 1997-2003 unterstützten, hat uns heute mit seiner Tochter besucht, die er stolz präsentierte. 2003 hatte er erfolgreich seine Ausbildung als Sportlehrer (CPEd Certificate in Physical Education) abgeschlossen. Nun ist er seit ein paar Jahren glücklich verheiratet, hat eine Anstellung beim Staat, arbeitet hart und fleissig, hat sogar ein eigenes Häuschen und ist sehr dankbar für die Unterstützung die vom „1×1 für Indien“ erhalten hat.


Eine freudige Tradition

Wie jedes Jahr erwarten die Kinder mit Sehnsucht das verspätete Weihnachtsgeschenk und wir machen uns Gedanken mit was wir Ihnen eine Freude bereiten könnten.

Normalerweise ist es so, dass sie was Nützliches bekommen, letztes Jahr z.B. bekamen sie eine grosse Falttasche um ihre Kleider zu verstauen, oder vorletztes Jahr eine Wolldecke, usw.

Dieses Jahr hat meine Schwägerin Nadja Krienbühl von einer Getränke Firma, Mützen organisieren können, die wir dann aus der Schweiz mitgenommen haben.

Auch hier im Hochland von Dekkan kann es zuweilen ziemlich kalt werden und nicht selten sinkt das Thermometer in der Nacht unter 10°C.

Die Mädchen würden natürlich eine solche Mütze hier nicht anziehen, also haben wir uns gedacht, dass sie sicherlich ein Handtäschchen brauchen können.

Hier nun der prall gedeckte Gabentisch und ein paar Impressionen der Kinder, als sie vorbei kamen um die Geschenke abzuholen.

Heute geht’s mit den ÖV nach Mysore…

Mayte ist damit beschäftigt im Nähcenter das Lager zu kontrollieren und Inventur zu machen. Wir fahren mit den ÖV in die Stadt um Diverses zu erledigen.

Zuerst geht es zur Bank wo man uns direkt ins Büro des Direktors bittet. Wir werden ganz nett von ihm begrüsst und wie so üblich in Indien und als Zeichen der Gastfreundschaft wird uns ein Chai (Tee) gereicht.

„Andere Länder, andere Sitten“ einfach mal schnell Geld abheben geht hier nicht, das kann Stunden dauern, alles wird akribisch kontrolliert und abgezählt und das mehrmals von mehreren Angestellten, bis uns dann schlussendlich das Geld übergeben wird. Somit ziehen wir mit Geldscheinen gefüllten Rucksack weiter.

Nun geht’s zur Post, wo man uns nur fragend ansieht und sich mehrmals versichert ob wir wirklich 300 Briefmarken kaufen wollen. Als dies geklärt ist, werden wir zu einem anderen Schalter geschickt, wo der Unglaube nicht geringer ist. Nach ca. einer Stunde bekommen wir wider Erwarten die Marken ausgehändigt, mit der Bemerkung, man habe uns extra Farbige ausgesucht und organisiert.

Um euch nicht zu langweilen, alles weitere in Kurzform, d.h. wiederum mit dem Rikscha-Fahrer über den Fahrpreis handeln, diverse Geschäfte suchen, die es seit unserem letzten Besuch nicht mehr gibt, oder einfach Bankrott gingen. Ganz klar, die Krise spürt man auch hier, ein Laden war sogar ausgehöhlt, fast so wie unser Schweizer Bankgeheimnis ;-). Dann haben noch Süssigkeiten für die Kinder gekauft und noch vieles mehr. Gegen 20 Uhr haben wir dann total erschöpft und vollbepackt die Rückreise nach Ganjam angetreten. Eigentlich ein Pappenstiel, den man bei uns locker in ein zwei Stunden erledigt hätte, nur hier dauert so ein Unternehmen eben 12 Stunden.

Die Frauen und ihre Schuhe!

Auf unseren Flug am Gate wartend, tranken wir noch einen Kaffee und da fiel mir auf, dass die Frau am Nebentisch die gleichen Schuhe (eher etwas Aussergewöhnliches, was man nicht jeden Tag sieht) trug wie ich. Sogleich sprach ich sie an und wir schwärmten davon wie bequem sie sind. Im weiteren Gespräch fanden wir heraus, dass auch sie nach Indien fliegt. Was für ein Zufall, denn im Flugzeug sass dann Mayte neben ihr und so führten wir das Gespräch weiter. Wir fanden heraus, dass sie mit einer Reisegruppe aus der Schweiz in Südindien unterwegs sein wird und verschiedene Sehenswürdigkeiten besuchen werden, die ganz in der Nähe von Ganjam (1×1 für Indien) unterwegs sein werden. Nachdem wir unsere Visitenkarten ausgetauscht hatten, sagten wir noch ganz spontan „kommt doch einfach mal vorbei, wenn ihr in der Nähe seid“.

In Bangalore angekommen werden wir von Hemanth, der „von 1×1 für Indien“ unterstützt wurde, ganz herzlich mit einem Rosenstrauss empfangen. Er hat Elektro-Ingenieur studiert und macht nun in Bangalore eine Weiterbildung zum Flugzeugelektroniker.

Wie geplant kommen wir morgens um 5 Uhr in Ganjam an, begrüssen kurz die Schwestern und gönnen uns dann zuerst ein paar Stunden Schlaf, bevor wir mit unserer Arbeit beginnen.

Um 16:00 sitzen wir alle zusammen, d.h. Sr. Sunitha, Elizabeth, Mayte, Dirk und ich um uns einen Überblick der aktuellen Lage zu verschaffen. Kaum haben wir angefangen, klopft es an der Türe und Christine mit ihrer Kollegin Brigitte, die Schuh-Bekanntschaft steht da und hat es tatsächlich geschafft den ganzen Bus zum „1×1 für Indien“ umzuleiten.

Wir freuen uns sehr über die Überraschung und heissen die ganze Gesellschaft willkommen. Wir führen sie herum, zeigen ihnen unsere Nähschule, das kleine Büro und erklären ihnen unser karitatives Werk.
Die Gruppe war ganz begeistert von unserer Tätigkeit und unaufgefordert schnappte sich der Reiseleiter ein Nähkörbchen und ging damit herum und bat um eine Spende.

Wir bedanken uns ganz herzlich für den Besuch, die Spende und Wünschen der Reisegruppe noch eine schöne und erlebnisreiche Zeit in Südindien.

Wanderferien, Imbach-Reisen AG, Zürichstrasse 11, CH- 6006 Luzern.

Danach ging unsere Teamsitzung weiter und nach fast 3 Stunden brummten unsere Köpfe und total geschafft ging es ziemlich früh ins Bett.

Teddy, Hasi, Kroki, Quietscheente u.v.a. reisen nach Indien!

Es ist wieder einmal an der Zeit um in Ganjam (Indien) die vom „1×1 für Indien“ unterstützten Kinder zu besuchen. Diesmal sind wir schwer beladen mit Plüschtieren für unsere Kleinsten und wir freuen uns ausserordentlich die Kinder wiederzusehen.
Es erwarten uns brutale 26°C und strahlender Sonnenschein, Mayte wird vorwiegend in der Nähschule beschäftigt sein, während Pina und ich, zumindest in der ersten Woche die meiste Zeit im Büro verbringen werden und uns um die Buchhaltung kümmern werden, welche uns neben dem warmen Wetter zusätzlich zum Schwitzen bringen wird.
Wir werden voraussichtlich um 05:00 (UTC/GMT +5:30 Stunden) in Ganjam eintreffen und erst mal eine Runde schlafen.

Ich stelle mich vor als Ihre neue Präsidentin!

Wenn wir wahren Frieden in der Welt erlangen wollen,
müssen wir bei den Kindern anfangen.
(Mahatma Gandhi)

Liebe Familie, Freunde, PatInnen, SpenderInnen & GönnerInnen

Es ist mir eine Freude und Ehre Ihnen folgende Mitteilung machen zu dürfen:

An unserer letzten Generalversammlung wurde ich von den Mitgliedern vom „1×1 für Indien“ angefragt, ob ich künftig die Aufgabe der Präsidentin übernehmen möchte.

Ich hatte nicht viel Zeit zu überlegen, was ich auch nicht musste, denn das „1×1 für Indien“ liegt mir sehr am Herzen! Ich bin mit diesem Projekt und dem Hilfswerk sehr verbunden und hatte auch das Glück, schon seit der Gründung mit dabei zu sein. Es war für mich klar, dass ich diese Aufgabe übernehmen werde, und ich möchte allen Mitgliedern hiermit meinen herzlichen Dank aussprechen für das entgegengebrachte Vertrauen, diese Aufgabe in meine Hände zu legen.

Die meisten von Ihnen kennen mich schon, unser Verein ist klein und familiär, aber denjenigen für die ich noch eine Unbekannte bin, möchte ich mich gerne vorstellen:

Mein Name ist Pina Scalegno Krienbühl, ich bin seit 14 Jahren mit Dirk Krienbühl verheiratet, 47 Jahre alt und arbeite seit 25 Jahren als Krankenpflegerin.

Mein beruflicher und privater Werdegang führte mich durch viele Stationen der medizinischen Betreuung und Versorgung kranker Menschen, wie z.B. in der Chirurgie, Infektiologie, Psychiatrie, in der Aidsbetreuung, Palliativmedizin und auch Sterbebegleitung. Somit ist das Thema Mensch, Gesundheit und seine Entwicklung etwas, dass mich durch mein Leben begleitet und mir am Herzen liegt.

Menschen, ihre Bedürfnisse und Nöte sind zeitlebens Teil meiner Geschichte.

Menschen sind so zu sagen meine Passion und es interessiert mich alles, was mit Ihnen zu tun hat, sei dies nun auf Reisen, im sprachlichen Austausch, in gemeinsamen Projekten, wer sie ganz persönlich sind und was sie bewegt.

Schon als Kind hatte ich Bücher von Albert Schweitzer gelesen und gedacht, dass ich eines Tages, wenn ich gross bin, nach Afrika gehe und mich einer Arbeit in seinem Sinne widmen werde.

Nun ist es zwar nicht Afrika, aber Indien hat „mich gerufen“. Im Januar 1996 bereiste die ganze Familie zusammen das faszinierende Land im Süden Indiens und bereits im darauf folgenden Dezember wurde bei einer weiteren Reise, gemeinsam mit den „Urvätern“, das Projekt und Hilfswerk 1 x 1 für Indien gegründet.

Mein besonderer Dank gilt meinen Schwiegereltern, dem abtretenden Präsidenten Fritz Krienbühl und Mayte Krienbühl für die im Vorfeld hervorragende Arbeit, die sie geleistet haben und ohne sie „1×1 für Indien“ gar nicht entstanden wäre!

In der heutigen Zeit, wo viele Staaten Schwierigkeiten mit ihrem Budget haben und die Aufgabe der Lösungen von zentralen und komplexen Problemen, wie z.B. der Armutsbekämpfung oft vernachlässigt wird, sehen wir unser gemeinsames Engagement für die Kinder und deren Familien in Indien. Ich bin überzeugt, dass es sich lohnt und freue mich über Ihre Treue und die weitere Unterstützung, denn auf Menschen wie Sie, baut die Organisation auf.

Nicht jeder kann nach Indien reisen, helfen und spenden. Aber jeder von uns kann „Anwalt“ sein für die Menschen, deren Stimmen oft nicht gehört werden.

Ich möchte alle ermutigen sich zu engagieren um Lösungen für diese Herausforderung zu finden und bedanke mich schon jetzt ganz herzlich bei Ihnen für das entgegen gebrachte Vertrauen.

Wir müssen aus dem Schlafe erwachen und unsere Verantwortung sehen.
(Albert Schweitzer)

Ihre Präsidentin

Pina Scalegno Krienbühl

eine private und schweizerische Hilfsorganisation in Indien

Und wieder geht’s in „Chandrakala Spital“

Pina und ich gingen heute mit unserem neuen Patienten Yassin, von dem wir bereits letzten Mittwoch berichtet haben, ins „Chandrakala Spital“, zudem nahmen wir noch Nadeem mit, der zu seiner regelmässigen Kontrolle musste. Leider ist der an Aids erkrankte Mann nicht wie abgemacht, in den Konvent gekommen, um gemeinsam mit uns nach Mysore zu fahren.

Der Arzt teilte uns mit das Nadeem’s Wunde sehr gute Fortschritte machte, heute werden die Nähte entfernt und er bekommt einen neuen Gips. Es wird aber noch mindestens 3 Monate dauern bist die Wunde komplett verheilt ist und eventuell braucht er sogar noch eine Hauttransplantation. Jetzt ist nur noch zu hoffen, dass Nadeem regelmässig zu Kontrolle nach Mysore ins „Chandrakala Spital“ geht und die Wundpflege nicht vernachlässigt wird.

Yassin, der ja nicht laufen kann, scheint ein neurologisches Problem zu haben und somit werden wir an das „JSS Medial College Spital“ verwiesen, bis wir da allerdings angekommen sind, hatte der Anmeldeschalter für neue Patienten bereits geschlossen. Es eilt ja nicht unbedingt und somit werden wir Schwester Sunitha beauftragen mit Yassin und seiner Mutter, mal bei Gelegenheit das Spital aufzusuchen.

Ein richtiger Sonntag!

Ein richtiger Sonntag, zuerst waren wir in der Kirche, vor allem um bei dieser Gelegenheit, unterstütze Kinder und ihre Eltern zutreffen. Dann machten wir einen kleinen Spaziergang zum Mausoleum von Tipu Sultan, dass gleich um die Ecke und zu Fuss in 15 Min erreichbar ist. Auf dem Gelände werden wir von einem Herrn angesprochen und er stellt sich vor als Shabir Khan und sagte, dass „1×1 für Indien“ seine Tochter Shabiha unterstützt. Er arbeitet hier als Oberaufsicht auf dem Gelände und führt uns herum, erzählt uns allerlei Interessantes, öffnet uns den Touristen normalerweise verschlossene Räume und zu guter Letzt werden wir noch zu einem Tee eingeladen.

Wieder „Zu Hause“ wird noch an etwas an unserem Bericht geschrieben und die weiteren Aktivitäten des Tages geplant, denn wir wollten am späteren Nachmittag, zusammen mit Schwester Sunitha noch ein paar Familien besuchen, die um unsere Hilfe und die Unterstützung ihrer Kinder gebeten haben.

Zum Mittagessen sind wir bei den Schwestern im Konvent zum eingeladen und wir geniessen es. Es gibt Suppe, gebratenes Huhn, Reis mit scharfer Currysauce, Bohnen, Salat und zum Dessert noch eine Art „indische Karamelköpfchen“.

Kurz nach dem Essen kommt Tabassum, die Tante von Nadeem, vorbei um Pina ein Mehndi, eine kunstvolle ornamentale Körperbemalung mit Henna, zu machen. Diese erfolgt zu kosmetischen oder rituellen Zwecken und ist schon seit dem Altertum bekannt und bereits nach 40 Minuten ist das Kunstwerk vollbracht. Im Gegensatz zu echten Tätowierungen verblassen Mehndis innerhalb von 2 – 3 Wochen, da nur die sich stetig erneuernde Oberhaut eingefärbt wird.

Kaum war das Mehndi fertig, kommt auch schon Schwester Sunitha und Elizabeth vorbei, mit denen wir ja noch etliche Familien, die um unsere Unterstützung gebeten haben, besuchen wollten. Einigen Familien können wir die Unterstützung ihrer Kinder zusichern. Leider können wir nicht alle unterstützen und müssen uns auf die Ärmsten der Armen konzentrieren. Diese Besuche sind sehr eindrucksvoll, herzzerreissend und realitätsnah, somit bekommen wir wirklich mit wie diese Menschen ihres Lebenslage tagtäglich bewältigen. Obwohl wir einen klaren Plan haben, wenn wir besuchen wollen, werden wir immer wieder da und dort aufgehalten, in die Hütten gebeten, mit Elend, misslichen und fast ausweglosen Lebensumständen konfrontiert und um Hilfe gebeten.

Abschiedsfest mit Tränen!

Irgendetwas war heute Nachmittag anders als sonst! Es waren immer ziemlich viele Mädchen im Vorgarten des Konvent und übten in kleinen Gruppen verschieden Arten von Tänzen. Als es dann langsam Dunkel wurde, waren sie alle verschwunden und ich dachte mir nichts mehr dabei. Gerade als wir anfangen wollten unser Abendessen vorzubereiten, klopfe es an der Türe, es war Schwester Sunitha, sie meinte wir sollen doch bitte alle hinüber in den Konvent kommen, denn sie hätte eine Überraschung für uns.

Als Fritz, Mayte, Pina und ich im Konvent an kamen, waren viele unsere Patenkinder, einige ihrer Eltern, Elizabeth, Lakshmi und alle Schwestern anwesend. Die Mädchen waren alle sehr festlich angezogen und geschmückt und sahen so ganz anders aus, als in ihren Schuluniformen.

Die Schwester Sunitha hatte zusammen mit den Kindern eine kleine Tanz-Aufführung als Abschiedsgeschenk zur Ehren von Fritz vorbereitet. Denn mein Vater, ist dieses Jahr das letzte Mal in Indien und will in Zukunft etwas kürzer treten.





Es war ein durchaus gelungener Abend, alle haben sich köstlich amüsiert und wir genossen die verschiedenen ausdrucksvollen Tänze, die von den Mädchen aufgeführt wurden. Auch uns unser diesjähriges Geschenk, die Dynamo-Taschenlampe, wurde sehr kreativ bei einem der Tänze eingesetzt.

Am Schluss der sehr liebevoll gestalteten und sehr gelungenen Veranstaltung, wollten noch alle auf einem Foto mit dem „Onkel Fritz“ verewigt werden. Alle waren traurig und konnten nicht verstehen warum der Onkel jetzt nicht mehr zu ihnen kommen wird und zum Teil flossen sogar Tränen…

Unsere erste Team-Sitzung!

Am Nachmittag hatten wir unsere erste „Team-Sitzung“, welche von Pina geleitet wurde, es waren Mayte, Fritz, Schwester Sunitha, Elizabeth und ich anwesend. Es kommen diverse Sachen zur Aussprache und es wurden zudem kreative Vorschläge für diverse Verbesserungen gemacht. Die Sitzung dauerte 2 Stunden und hätte noch lange weitergehen können, wenn nicht draussen vor der Türe wie immer jeden Abend, viele unterstützte Kinder und andere warteten, bis wir Zeit fanden um sich ihrer Sorgen und Probleme anzunehmen.

Heute ist indischer Nationalfeiertag!

Heute ist indischer Nationalfeiertag und damit Schulfrei, aus diesem Grund erwarten wir im Verlauf des Tages einen Ansturm von Kindern…

Wie immer am Morgen bin ich damit beschäftigt den Wassertank auf dem Dach mit Quellwasser nachzufüllen, dazu schalte ich einfach die Pumpe an, setze mich auf die Treppe und warte bis der Tank überläuft. Je nachdem wie viel Wasser wir am Vortag verbraucht haben, dauert es mehr oder weniger lang und somit habe ich etwas Zeit, das rege Treiben zu beobachten. Wie jeden Morgen kommen die Eichhörnchen auf der Mauer entlang gehuscht, heute jedoch sitze ich bereits mit der Kamera im Anschlag.


Pina, Schwester Sunitha und ich gehen ins Dorf und haben vor verschiedene Familien zu besuchen. Es scheint aber fast ein Ding der Unmöglichkeit, denn immer wieder werden wir aufgehalten und mit diversen Sorgen und Problemen des täglichen Lebens konfrontiert.

Z.B. holt uns eine Frau in ihre Hütte und erzählt uns von ihrem Aids kranken Mann und da sie kein Geld haben um die benötigten Medikamente bezahlen zu können. Wir fragen nach dem ärztlichen Befund und den Unterlagen, da es Pina interessiert, wie viel T4 Zellen er hat und wie hoch die Virenbelastung ist. Leider hat der Mann alles verbrannt aus Angst, dass irgendjemand herausfinden könnte an welcher Krankheit er leidet. Wie überall ist leider auch hier, AIDS ein Tabu-Thema. Wir entschliessen uns, ihn am nächsten Montag mitzunehmen um die Angelegenheit mit dem Arzt zu besprechen, da wir sowieso mit andern Patienten nach Mysore fahren müssen.


Im Haus gegenüber besuchen wir Lakshmi und ihre beiden Kinder, Mohan Kumar und Sahanna, welche gemeinsam ihr Einkommen durch die tägliche Produktion von 2000 Räucherstäbchen bestreiten und dafür mit 28 INR, respektive 0.60 CHF entlohnt werden. Sie bittet uns ihren Sohn, Mohan Kumar, der bald in die 1. Klasse muss, zu unterstützen. Wir versichern ihnen, dass wir helfen werden und sie auf uns zählen können.

Nachher besuchen wir Selman und seine Mutter, welche bereits am Vortag bei uns vorbei kamen und um Unterstützung baten. Sein Bruder wurde bereits von uns unterstützt, jedoch mussten wir die Unterstützung aufgeben, weil er immer die Schule schwänzte, keinerlei Interesse zeigte und mittlerweile als Hilfsautomechaniker arbeitet. Selman hingegen möchte unbedingt zur Schule gehen und er hat uns versprochen es nicht seinem Bruder gleich zu tun. Somit sichern wir ihm unsere Unterstützung zu und hoffen, dass er es ernst meint und sein Bestes geben wird.

Weiter geht es zu Yassin, der nicht laufen kann und nur herum kriecht. Mit seinen Füsschen stimmt was nicht, auch reagiert nur schlecht auf akustische und visuelle Reize. Am nächsten Montag nehmen wir ihn gleich mit ins „Chandrakala Spital“ um abzuklären, was die Ursache sein könnte.

Auch die Familien von Ume Kulsum, Fairose Khan und Neha Angum haben wir besucht und sind zum Entschluss gekommen auch sie zu unterstützen.

Ashwini kann sich besonders glücklich schätzen, denn sie durfte den Verwendungszweck des Geldes, welches ihr Patenonkel zusätzlich zur Verfügung gestellt hat, selber entscheiden. Eigentlich wollte sie schon immer einen Hund, aber trotzdem hat sie sich für ein Fahrrad entschieden, welches sie für die Bewältigung des Schulweges gut gebrauchen kann. Ein solches Fahrrad, ohne 15-Gangschaltung und sonstige Extras kostest hier 75.- CHF. Sie und ihr Vater gingen selber in die nächst gelegene Stadt Mysore um das Fahrrad zukaufen und als sie zurückkamen, präsentierte sie es uns ganz stolz.

Wie jeden Tag kommen Verschiedene nach der Schule oder getaner Arbeit bei uns vorbei, sei es um einfach „Hallo“ oder „Danke“ zusagen.

Radha, eine ehemalige Schülerin und nachherige Mitarbeiterin im Nähcenter berichtet uns, dass sie nun eine feste Anstellung als Schneiderin gefunden hat und nun den stolzen Verdienst von monatlich 3350 INR nach Hause bringt.

Chaya, ein ehemaliges Patenkind kommt mit ihrem Verlobungsalbum vorbei und will uns an ihrem Glück teilhaben lassen.

Die 18 jährige Mahalakshmi teilt uns mit, dass sie die Prüfung des 2. PUC leider nicht bestanden hat, sie versichert uns aber, dass sie diese im nächsten Jahr nachholen wird. Zudem erzählt sie uns, dass sie sich vor ein paar Wochen verlobt hat und im Mai heiraten wird.

Bis jetzt haben wir für Prashanth nur die Schulbücher bezahlt, aber da die Familie in einen finanziellen Engpass geraten ist, übernehmen wir jetzt auch zusätzlich die Schulkosten.

Divya, eines unserer Sorgenkinder, welche bereits 2 mal die Prüfung des P.U.C nicht geschafft hat, dann die Krankenschwester-Schule in Mandya aus persönlichen Gründen hingeschmissen hat und jetzt in einer Kleiderfabrik arbeitet, will nicht aufgeben und es nochmals, mit eigenen Mitteln versuchen, ein Ausbildung als Krankenschwester in Mysore zu machen.

Zudem kommen Rajesh, Sneba, Syed Moshin, Tilak, Rakesh Singh, Lakshmi ….. und noch viele andere vorbei um „Hallo“ zu sagen und zu sehen wie es uns geht. Vor allem die Kleinen sind ganz süss, wenn man sieht, wie sie zur Dose mit den Süssigkeiten des „Onkel-Fritz“ hinaufschauen, ob sie wohl auf Schleckereien aus sind?

Klassischen indischen Tanz…

Pina und ich gehen heute Morgen mit den ÖV, d.h. mit Rikscha und Überlandbus, nach Bannimantap ans P.U.C (Pre University College) wo wir vom Patenkind Venu an die Schulfeierlichkeiten eingeladen wurden. Venu, den wir seit 1997 unterstützen, wird klassischen, indischen Tanz vorführen. Natürlich lassen wir uns diese Darbietung nicht entgehen, zudem sehen wir uns noch ein paar andere Aufführungen an und gehen anschliessend nach Mysore, wo wir noch einige Kommissionen zu erledigen haben. Am späteren Nachmittag treffen wir anschliessend noch auf Mayte und Elizabeth, die auch in Mysore sind um Kommissionen für das Nähcenter zu machen.

Fritz hütet in Ganjam das Office und kümmert sich um das „Daily-Business“, zudem schliesst er die Buchhaltung erfolgreich mit einem kleinen Überschuss zu unseren Gunsten ab. Es kommen immer wieder Patenkinder vorbei, entweder alleine oder mit ihren Müttern. Entweder um sich für die erhaltene Unterstützung zu bedanken oder einfach nur weil sie gehört haben, dass „Uncle-Fritz“ eine grosse Dose mit Süssigkeiten in seinem Büro stehen hat. Heute waren Selman, Shama, Mubeetaj, Rakesh Singh, Abhilasha und viele andere zu Besuch. Zudem kamen Prema, eine ehemalige Mitarbeiterin der Nähcenters und Schwester Vimal Grace, die nach Mysore versetzt wurde, auf einen kleinen Schwatz vorbei.

Mayte gab den ganzen Vormittag Unterricht in der Nähschule und am Nachmittag besuchte sie die Singer-Vertretung, wo sie diverses Verbrauchsmaterial, wie Leder-Antriebsriemen, Maschinenöl und andere Ersatzteile organisierte. Danach ging es nach Mysore auf den Markt um diverse Kleinigkeiten für das Nähcenter einzukaufen.

Von Venkateswari Balaji beschützt…

Von der Gottheit „Venkateswari Balaji“ beschützt fahren wir heute wieder mit Nadeem ins Spital. Der Arzt meinte, es sei eine gute Idee gewesen ihn vorbeizubringen, denn die Infektion ist schlimm. Er verordnet ihm Antibiotika und Nadeem muss nun 2x wöchentlich ins Spital gehen um die Wunde zupflegen und neu zu verbinden. Als wir im Spital waren ging Fritz auf die Post und erledigte diverse Einkäufe in der Stadt.

Am Nachmittag als wir wieder in Ganjam sind kommt uns unser ältestes Sorgenkind Amma besuchen, sie ist 89 Jahre alt und ein Kapitel für sich. Mayte war zum Beispiel einmal mit ihr beim Augenarzt, da sie sehr schlecht sieht, als sie aber erfahren hat was es kosten würde, hat sie dankend ausgeschlagen und meinte: für das was sie noch zu tun hat, sehe sie noch genügend und übrigens müsse der Augenarzt nicht meinen, weil Weisse dabei seien, müsse er uns übers Ohr hauen.

Am Nachmittag erklärte Fritz der Pina noch diverse Sachen was die Buchhaltung betrifft, zudem führte er noch diverse Listen nach und ergänzte sie.


Am Abend machen Mayte, Pina und ich einen kleinen Spaziergang und auf einmal steht ein kleiner Junge vor uns, spricht wie ein Wasserfall auf Hindi auf uns ein und gestikuliert ganz wild mit seinen Händen und zeigt immer wieder auf seine Nase. Er kommt uns sehr bekannt vor, aber es dauert eine Weile bis wir erkennen, dass es Govinda ist. Es ist 10 Jahre her, als ich ihn das erste Mal im Dorf angetroffen habe, damals war er noch ein Baby und er hatte eine schreckliche, durch eine Infektion entstellte Nase, die dann in der Chandrakala Klinik operiert wurde. Er begleitet uns auf dem Weg zurück zum Konvent und auf einmal fängt er an etwas von Jesus zu reden und rennt davon, ein paar Minuten später ist er wieder da, mitsamt seiner Schwester und der Mutter und schenkt mir eine Jesus-Statue zum Dank, da ich mich damals um ihn gekümmert habe.

Licht am Ende des Tunnels…

Auch heute Morgen war es wieder ziemlich kühl für indische Gegebenheiten, aber nach ein paar Stunden Sonnenschein erreichte das Thermometer wieder angenehme 29° C im Schatten.

Fritz und Pina sind heute wieder mit der Buchhaltung beschäftigt, diesmal machen sie sich hinter die Kostenabrechnungen der einzelnen Patenkinder.

Mayte ist mittlerweilen fertig mit der Inventur und alles ist nun wieder nach „Schweizer-Manier“ geordnet. Alle Nähmaschinen wurden eingehend kontrolliert und auf ihre Funktionalität überprüft. Die Abrechnung des Nähcenters steht noch an und wird am nächsten Sonntag in Angriff genommen.

Preethi, ein ehemaliges Patenkind, welches wir von 1996-2005 unterstützten, kommt mit ihren Baby und der Mutter auf Besuch um ganz stolz ihren Nachwuchs zu präsentieren. Sie berichtet auch von ihrem Cousin Deepu, auch ein ehemaliges Patenkind, der mittlerweile in einem 5 Stern Hotel den Einkauf leitet und nebenbei noch das MBA (Master of Business Administration) macht. Sie bittet uns, sie doch zu Hause zu besuchen und wir versprechen ihr, dass wir vorbeikommen werden, sobald wir die ganzen administrativen Arbeiten erledigt haben und etwas Licht am Ende des Tunnels sehen.

Ich habe ein kleines Problem mit der Wasserpumpe, seit 2 Stunden pumpe ich Wasser aufs Dach, es gurgelt zwar in der Leitung, aber der Tank auf dem Dach wird einfach nicht voll. Das Übel ist schnell lokalisiert, denn es hat nicht mehr genug Wasser in unserem Reservoir. Also spreche ich mit der Schwester Sunitha und sie ist gewillt uns etwas Wasser von ihrem Brunnen überströmen zulassen.

Danach mache ich mich auf den Weg zum Schreiner, denn es gibt in ein paar kleinere Sachen zu reparieren, der Chef meinte, dass er erst nächste Woche Zeit finden wird. Anschliessend besuche ich noch ein paar Schneider im Dorf um auszuloten, was sie für die Schuluniformen verlangen und stelle fest, dass diese rund 20% mehr für schlechtere Qualität verlangen. Auf dem Rückweg spricht mir ein Arbeiter der Schreinerei an und verspricht mir, in seiner Mittagspause vorbeizukommen und sich den Reparaturen anzunehmen.

Renuka und ihre Mutter kamen vorbei um sich für die Bezahlung, der schweren Operation und den benötigten Medikamenten, zu bedanken.

Am Abend nach der Schule kommen wie immer, sehr viele Kinder vorbei. Heute waren es Heena Kowsar, Kavya, Mamatha, Megha, Noorjahan, Ruskar, Selma und viele andere, nicht gesponserte Mädchen und Jungen.

Ein nützliches Geschenk…

Als ich heute Morgen auf den Thermometer schaute war es 14°C, so kalt hatten wir es in Ganjam noch nie erlebt. Nach dem Frühstück machte ich uns eine feine Tomatensauce, denn zum Mittagessen gibt es Spaghetti.

Schwester Sunitha, Fritz und Pina sind wiederum mit der Buchhaltung beschäftigt, es ist sehr zeitaufwendig, ordnerweise Quittungen von über einem Jahr zu kontrollieren.

Mayte kontrollierte die Schuluniformen nach Grösse, Anzahl und Machart. Je nach Schule brauchen die Kinder verschieden farbige Uniformen, was natürlich die Sache nicht einfacher macht. Es ist zum Teil schon fraglich, das man 3 verschiedene Uniformen benötigt, bislang brauchte man Eine für Montag, Dienstag, Donnerstag und Freitag, am Mittwoch konnten die Kinder normale Kleidung tragen, damit die Mutter die Uniform waschen konnte. Am Samstag musste dann eine weisse Uniform getragen werden. Neu kommt nun die Regelung hinzu, dass man am Mittwoch nicht mehr normale Kleider tragen kann, sondern eine extra Uniform in anderer Farbe, weil viele Kinder zu heruntergekommen in der Schule erschienen sind.

Am Abend nach der Schule besuchten uns noch einige Patenkinder, Anusha, Ashma Banu, Ashwini, Ayesha, Heena Kausar, Jyothi, Kalavathi, Lakshmi, Pooja, Shama, Simran und Tabassum, um uns einfach „Hallo“ zu sagen und uns in Ganjam willkommen zu heissen. Bei dieser Gelegenheit erhalten sie, ein für den Alltag nützliches Geschenk (Dynamo-Taschenlampe) und ein paar Süssigkeiten.

Am Abend machten Pina und ich noch einen kleinen Spaziergang, denn sie musste sich von den vielen Zahlen, mit der sie bei der Kontrolle der Buchhaltung konfrontiert wurde, etwas erholen. Wir erfreuten uns am wunderschönen Sonnenuntergang über den Reisfeldern auf dem Weg zum „Dodda Gosai Ghaat“.

3 kg Reis im Monat für 3 Personen!

Heute fängt Fritz und Schwester Sunitha an die Buchhaltung zu kontrollieren und gleichzeitig werde ich am praktischen Beispiel mit den Details vertraut gemacht. Schwester Sunitha hat mehrere Abrechnungsbücher je nach Verwendungszweck. Zwischendurch werden wir immer wieder von Kindern, die uns besuchen kommen, unterbrochen. Nach 8 Stunden kontrollieren und abrechnen hatten wir alle drei rauchende Köpfe und entschlossen uns am nächsten Tag weiterzumachen.

Mayte ist wie immer in der Nähschule beschäftigt, hier muss zuerst einmal der Lagerbestand kontrolliert werden. Die verschiedenen Sachen, wie Schuluniformen, Pullover, Panjabis, Saris, Stoffe usw. müssen gezählt und die Qualität kontrolliert werden.

Um 18 Uhr dachten wir schon an den Feierabend, da kommt noch Brijesh mit seiner Mutter um sich für die bis jetzt erhaltene Unterstützung zu bedanken, die auch sein todkranker Vater erhalten hat, der an Krebs leidet. Brijesh ist ganz abgemagert und wir bringen in Erfahrung, dass sie von nur 3 kg Reis pro Monat leben. Die Familie wird bis auf weiteres mit 20 kg Reis pro Monat unterstützt.

Am ersten Tag gibt es immer sehr viel zu tun!

Heute Morgen begrüssten wir zuerst die neue Oberin, Schwester Rosalie und Schwester Mira. Heute gibt es, wie immer am ersten Tag, sehr viel zu organisieren und zu erledigen, also fahren wir mit dem KST Bus (Karnataka State Transportation) nach Mysore.

Zuerst geht’s zur Bank um Geld zu organisieren, welches wir für unsere diversen Aktivitäten benötigen. Zudem erfahren Pina und ich, dass man leider unsere Vollmachten verlegt hat, d.h. es müssen wieder unzählige Formulare ausgefüllt, Passfoto und -Kopien besorgt werden, zudem hat es kein Strom und somit müssen wir dies auf später verschieben.

Also gehen wir zu Pitamber um die Süssigkeiten, die wir jedes Jahr den Kindern zusätzlich zum nützlichen Geschenk abgeben zusammen-stellen, natürlich ein Tee trinken und über den Preis verhandeln. Nun geht’s weiter zum Schreibwarengeschäft, welches wir leider nicht mehr vorfinden, aber der Zufall steht uns bei und wir entdecken gleich um die Ecke was wir brauchen, für die Hälfte des Preises.

Jetzt geht es zum Fotografen um die Passfotos für die Bank zu machen (50 INR für 15 Stück). Dann weiter zum Uhrmacher wo wir 13 Uhren kaufen, denn jedes Kind, welches 14 Jahre alt wird bekommt Eine.

Mittlerweile ist es schon 14 Uhr und somit entschliessen wir uns etwas Kleines zu Essen. Nun geht’s weiter zum Xerox-Shop um Kopien unserer Pässe zu machen, welche die Bank benötigt. Wiederum geht es zur Bank auf der anderen Stadtseite, um die Passfotos und Passkopien vorbeizubringen in der Hoffnung, dass sie die heute erteilte Bevollmächtigung nicht wieder verlegen, bis wir das nächste Mal vorbeikommen.

Die Zeit erlaubt es noch zu versuchen eine SIM-Karte fürs Mobiltelefon zu organisieren, das scheint aber aufwendiger als erwartet, denn ausser Passkopie und Foto, benötigen sie noch eine schriftliche Bestätigung von den Karmeliten Schwestern, dass wir auch wirklich dort wohnen. Somit geben wir auf, denn es reicht nicht mehr um nach Ganjam und dann wieder zurück nach Mysore zufahren.

Nun entschliessen wir uns noch einen guten Freunde der Familie, Dr. Prof. Prasad zu besuchen, hier werden wir mit typisch indischer Gastfreundschaft empfangen und zum Nachtessen eingeladen. Wir unterhalten uns köstlich und somit endet der lange und anstrengende Tag erst um 22.30.

Und wieder geht’s nach Indien!

Heute, an einem schon fast frühlingshaften Sonntag, ist es für mich wieder einmal an der Zeit, nach Ganjam in den Süden von Indien zu reisen, um bei „unseren Kindern“ nach dem Rechten zu sehen. Es ist schon längere Zeit her, dass ich das letzte Mal in Indien war und ich freue mich schon jetzt ganz riesig darauf. Dieses Land, seine Leute und nicht zuletzt, deren Kultur haben mich seit meinem ersten Besuch vor 15 Jahren, immer wieder fasziniert. Ich reise heute zwar alleine, werde mich aber nach der Ankunft in Goa, am Montag um 07.00 Lokalzeit mit meiner Ehefrau Pina und meinen Eltern, Mayte und Fritz treffen. Gemeinsam werden wir dann die letzte Etappe (650 Km in ca. 12 Std.) über die westlichen Ghats nach Ganjam bewältigen.

Man/Frau wird sich jetzt sicherlich Fragen warum wir zu viert nach Indien reisen! Mayte und Fritz wollen etwas kürzer treten und wir „die Jungmannschaft“ wird „1×1 für Indien“ bald übernehmen und müssen somit sorgfältig in die lokalen Gegeben- und Gepflogenheiten eingeführt und mit allem im Detail vertraut gemacht werden.