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In Ganjam gibt es keinen Sonntag!

Einen Sonntag gibt es für uns hier in Ganjam eigentlich nicht. Schon früh am Morgen kommt Shabeer vorbei, ihn unterstützten wir bis 2003. Ihn sehen wir regelmässig bei unserem Aufenthalt in Ganjam, denn in seiner Freizeit pflegt er im Konvent der Karmeliten Schwestern den Garten. Er ist mittlerweile beim Staat als Sportlehrer angestellt und kann somit seine Schwester, die jetzt auch ein Studium begonnen hat, sowie die ganze Familie unterstützen.

Etwas später kommen zwei Frauen mit einen verwaisten Jungen, der missgebildete Füsschen hat und unfähig ist zu gehen, er kann sich nur kriechend fortbewegen. Wir werden sie in der nächste Woche besuchen um die finanziellen Verhältnisse abzuklären. Das hört sich jetzt vielleicht etwas komisch an, aber nicht selten kommt es vor, dass sich Leute als Arm ausgeben und um unsere Unterstützung bitten.

San Roshan, den wir zwischen 1996-2003 unterstützten und von dem wir lange nichts mehr gehört hatten, besuchte uns heute überraschend um einfach „Hallo“ zu sagen und sich nochmals für die erhaltene Unterstützung zu bedanken. Er arbeitet jetzt als Laborgehilfe im 30 Km entfernten Mandya.

Heute ist Mayte mir der Buchhaltung der Nähschule beschäftigt. Elizabeth hat hier wiederum sehr gute Arbeit geleistet und es gab nichts zu bemängeln. Anbei mal ein Überblick was unsere Nähschule während dem letzten Jahr so alles produziert hat.

  • 66 Panjabi‘s
  • 48 Pullover
  • 43 Hemden und Hosen
  • 48 Schuluniformen
  • 22 Uniformhemden und Blusen

Kostenbeispiele

Sicher haben Sie sich schon gefragt, wieviel denn all diese Aktivitäten und einzelne Aktionen kosten. Um Ihnen eine Ahnung davon zu geben mit wieviel, respektive mit wie wenig Geld den Menschen in Indien geholfen werden kann, geben wir Ihnen nachfolgend einige Beispiele. Die umgerechneten CHF-Preise entstanden aufgrund der jeweiligen Wechselkurse zum Zeitpunkt der Bezahlung. Der Wechselkurs verbesserte sich zu Gunsten des Schweizer Franken von 3.80 (1996) für 100 INR (Indische Rupien) auf zur Zeit 2.21 CHF (November 2010)

Dieses neue Heim von Anthony Robert und seiner Grossmutter liessen wir bauen, nachdem die Eigentumsverhältnisse des kleinen Grundstück von ca. 30 x 20 Fuss eindeutig abgeklärt waren. Das Haus hat die übliche Aufteilung, einen grossen Raum wo geschlafen wird, einen kleinen Küchenraum sowie einen Waschraum. Kosten für dieses Haus ca. 1500 CHF.

Das Haus von Pooja, Ashoka, Vater, Mutter und Grossmutter musste dringend saniert werden, wie sich auch sehr gut sehen lässt. Gemäss Voranschlag belaufen sich die Kosten auf 27’000 INR oder umgerechnet auf ca. 1’000 CHF.

Hausrenovationen, neue Dächer, Reparaturen von Palmblatthütten und -dächern kommen hin und wieder vor, doch kennen wir die Kosten erst wenn wir einen Kostenvoranschlag erhalten. Sie sind also erst bekannt wenn die Arbeiten unmittelbar ausgeführt werden sollten.

Die meisten Kosten können wir nicht zum vornherein kennen oder bestimmen, sondern können bestenfalls geschätzt werden. Dies macht es natürlich sehr schwer, wenn nicht unmöglich sich für ein einzelnes Projekt vor der Realisierung an Sponsoren oder Spender zu wenden.

Wenn Sie aber ein bestimmtes Projekt unterstützen wollen, so teilen Sie uns dies bitte mit.

Für die Ohrenoperation von Sheela, die in einer Klinik in Bangalore durchgeführt wurde, bezahlten wir 12’000 INR oder ca. 460 CHF.

Links: so haben wir Chandrashekhar im Dezember 1996 angetroffen. Rechts: und geht es im 5 Jahre später. Für die drei bisherigen Operationen haben wir rund 90’000 INR oder 3’300 CHF bezahlt.
Es scheint, dass keine weiteren Eingriffe mehr erforderlich sind. Sicher aber braucht er noch weiterhin orthopädische Hilfe und Hilfsmittel.

Weitere Kosten aber die wir kennen sind zum Beispiel der Kauf von Fahrrädern. Ein Fahrrad kann bekommen wer einen weiten Schulweg hat, was meistens beim Besuch von höheren Klassen oder beim Studium der Fall ist, und diesen Weg nicht mit den öffentlichen Verkehrsmitteln bewältigen kann. Wie die hier gezeigten Burschen Shabeer und Jesudas, zwei P.U.C.-Schüler.

Die Kosten pro Fahrrad belaufen sich auf etwa 1800-2000 INR oder umgerechnet 67-74 CHF.

Für San Roshan und seine kranke Mutter kennen wir die Kosten auch genau. Es ist dies ein ganz spezieller Fall. Die Mutter ist krank und kann nicht arbeiten, der Vater hat es vorgezogen sich aus dem Staub zu machen, und man weiss nicht wo er sich aufhält. Damit San Roshan die Schule beenden konnte und eine anschliessende Berufsausbildung bekommen kann, haben wir für die beiden die anfallenden Kosten übernommen, die sich seit 1997 pro Jahr auf ca. 400 CHF belaufen und noch bis 2004, bis zum Abschluss der Ausbildung weiterlaufen werden.

Einige Kinder besuchen eine höhere Schule und/oder sind in einer Internatsschule. Die hierfür anfallenden Kosten pro Kind und Jahr liegen um die 300-400 CHF. Für alle Patenkinder aber fragen wir nur 100 CHF pro Jahr.

Zu Weihnachten möchten wir die Kinder mit einem kleinen Geschenk überraschen.

  • Weihnachten 2001 bekam jedes Kind 1 Frottiertuch und Taschentücher.
  • Weihnachten 2002 erhielten die grösseren Knaben ein Portemonnai und die kleinen einen Leder-Fussball. Die grösseren Mädchen bekamen ein Handtäschchen und die kleinen eine Puppe.
  • 2003 konnten wir allen Kindern und Eltern eine Bettdecke abgeben.
  • 2004 erhielten alle eine neue Schlafmatte.

Zu allen Geschenken aber gab es immer noch einige Süssigkeiten.

Kosten einer solchen Aktion ca. 500 CHF.

Ausbildung als Krankerschwester, Lehrer, Kindergärtnerin und Klempner…

Flavia ist nun seit August in Bangalore und macht die Ausbildung zur Krankenschwester. Ihre Ausbildung wird uns pro Jahr ca. 900 – 1200 Fr. kosten. Wir haben uns die Aufgabe gestellt den Kindern eine gute Ausbildung zu ermöglichen und dies wird durchgeführt auch wenn die Beiträge für die Patenschaft dafür bei weitem nicht ausreichen.

Shanti befindet sich seit August in der 2 1/2 jährigen Ausbildung für das T.C.H. (Teachers Certificate Higher) womit sie nach dem Abschluss in den höheren Primarschulklassen unterrichten kann.

Fahima Banu besucht das Training um als Kindergärtnerin tätig zu werden.

San Roshan der das I.T.I (Industrial Training Institute) während 2 Jahren besuchte, hat seine Ausbildung zum Sanitär (Klempner) abgeschlossen, und mit einem Dankeschön scheidet er aus den Reihen der Patenkinder.

Razaq Pasha der uns und seinem Onkel und Tante immer wieder Schwierigkeiten bereitete indem er aus beiden Internaten, wo wir ihm die Möglichkeit für eine gute Ausbildung boten, davon lief und nun auch noch die öffentliche Schule nicht mehr besuchen wollte, schied aus diesem Grunde aus dem Programm aus.

Dies sind fünf Beispiele, aber es ist unmöglich von allen Kindern deren Ausbildungsweg zu beschreiben. Haben wir doch heute 110 sogenannte „Patenkinder“ nachdem wir auch jetzt wieder Neue ins Programm aufgenommen haben.