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Heute Morgen ist Buchhaltung angesagt!

Mayte hatte den ganzen Vormittag Häkeln am praktischen Beispiel einer Tasche unterrichtet und am Nachmittag an den Uniformen der Schulkinder gearbeitet.

Um 9 Uhr legen Sr. Sunitha und ich mit der Buchhaltung los, nur leider kommen wir nicht sehr weit, denn kaum haben wir angefangen, kommt schon Venu, eines unser langjährig unterstützten Patenkinder, vorbei. Er hat gute Neuigkeiten, denn er hat das P.U.C (Pre University College) mit Erfolg abgeschlossen und möchte nun zum NCC (National Cadet Corp) und darauf folgend des BCom Diplom (Bachelor of Commerce) machen, die Kosten werden sich auf Alleine für die Ausbildung auf 30‘000 INR (ca. 560 CHF) belaufen, plus Bücher, Uniform, Transportkosten u.s.w.

Nun ein neuer Anlauf mit der Buchhaltung weiter zu machen, was uns auch gelingt aber schon bald kommt Nanjamma mit ihren Sorgen. Sie ist eine ältere Frau die über starke Rückenschmerzen und Entkräftung klagte, die trotz Schmerzmittel keine Linderung fand. Wir vereinbarten einen Termin mit der Ärztin, die nur am Abend anwesend ist, da sie tagsüber in Mandya arbeitet und ihr Dienste fast umsonst anbietet.

Eigentlich wollten wir weiterfahren, aber Saraswathi, ein Ex-Patenkind), die Sozialarbeit studierte kam mit ihren Sorgen. Im Moment ist sie auf Arbeitssuche und kümmert sich in der Zwischenzeit um ihre 3-jährigen Zwillings-Neffen, Keishave und Kushal, da ihre eigenen Eltern diese Verantwortung nicht war nehmen. Sie bittet uns um Unterstützung um die Kleinen in den Kindergarten schicken zu können.

Natürlich war dies noch nicht alles an diesem Tag, es kamen ausserdem noch Mufuda Banu, ein älter Mann mit seinem Enkel vorbei. Annapoorma, Poormina und viele andere Kinder kamen in Begleitung ihrer Mütter zu uns und alle baten um Beteiligung an den Kosten für den Kindergartenbesuch.

Auch kamen noch ganz viele andere gesponserte Kinder und ihre Eltern uns Besuchen, denn die Nachricht, dass wir da sind, breitet sich wie ein Lauffeuer aus, es ist sehr schön, aber auch anstrengend….

Darum falle ich jetzt gleich todmüde ins Bett.

Was ich auch noch schnell an dieser Stelle erwähnen wollte ist ein grosser Dank an Dirk, denn er Ihm Back-Office schreibt all die Berichte fürs Internet, unterstützt mich tatkräftig bei der Buchhaltung, kümmert sich um dieses und jenes und so ist er ganz schön beschäftigt und hat ganz viel Arbeit, darum habe ich ihn zu meinem Sekretär ernannt 😉 !

Die Anzahl der Patenkinder verkleinert sich!

Auch im vergangenen Jahr gab es wieder eine Verkleinerung der Anzahl der Patenkinder. Es sind dies noch 70 Kinder und Studierende. Hingegen hat die Zahl derjenigen Kinder stark zugenommen welche wir ohne Patenschaften unterstützen. Diese Zahl ist auf 102 angewachsen. Wir sind sicher dass sich diese Zahl, beim Beginn des neuen Schuljahres am 1. Juni 2009, noch erhöhen wird.

Folgende Patenkinder sind aus unserem Hilfeprogramm ausgeschieden:

Johnson Prabhu, 15 Jahre alt, hat anstatt die 10te Klasse zu machen und einen gültigen Schulabschluss zu haben, den Schulsack an den Nagel gehängt. Schade, denn nun bleibt ihm wahrscheinlich nur eine Zukunft als Kuli wie dies schon seine Eltern sind.

Saraswathi hat ihr BA Studium mit gutem Erfolg und einer Super-Qualifikation abgeschlossen.

Baghya, welche sich eigentlich nie so richtig entscheiden konnte was sie noch studieren könnte, hat sich nun mit 21.Jahren doch entschlossen nicht mehr weiter in die Schule zu gehen, leider aber hat sie es bis heute verpasst die Prüfung des BA zu schaffen. Sie wird aber sicher nochmals einen Anlauf nehmen, inzwischen arbeitet sie bei uns im Tailoring.

Priyamala, hat nach der 1. PUC das Handtuch geworfen, mit 19 Jahren glauben die Mädchen in Indien wahrscheinlich sie werden glücklicher mit einer Heirat als mit einem guten Schulabschluss.

Rubia (links im Bild) und Yankatesh haben ihre Prüfungen bis heute noch nicht geschafft, doch geben wir ihnen bis zum nächsten Schuljahresbeginn Zeit um die Prüfungen noch zu machen. Sollte es ihnen bis dahin nicht gelingen so endet damit auch unsere Unterstützung, andernfalls jedoch geht unsere Hilfe weiter.

Shoba, welche eigentlich immer einen speziellen Schubs brauchte, und wir und ihre Freundinnen sie immer wieder aufmunterten weiter zu machen hat es nun auch bereits bis ins 3.BA-Jahr geschafft. Jedoch an der Abschlussprüfung scheiterte sie am Fach Englisch. Sie hat nun auch 1 Jahr Zeit die Prüfung nach zu holen und wir sind sicher sie wird es schaffen.

Das Studium beendet, einfach keine Lust mehr oder weggezogen!

Die nachfolgenden Kinder respektive jungen Männer und Frauen, sind aus unserem Programm ausgeschieden sei es, dass sie das Studium beendet haben, weggezogen sind oder leider die Schule aufgegeben haben.

Der Vater von Anthony Vincent, ein selbsternannter Fremdenführer und Alkoholiker, liess seine Frau und Kinder nicht mehr hier wohnen und zog mit ihnen weg. Wohin ist uns nicht bekannt. Wir bedauern dies aber sehr, da der Knabe sehr aufgeweckt und intelligent war.

Die Familie von Paul Darshan ist auch weggezogen, da der Vater an einem anderen Ort, eine besser bezahlte Anstellung fand.

Philomena hat ihre Ausbildung mit der 2ten PUC (Pre University College) abgeschlossen, ob sie jedoch die Schlussprüfung bestanden hat, liess sie uns bis anhin nicht wissen.

Pavithra hat die Ausbildung beendet mit dem 3ten Jahr BA und steht nun mitten in den Prüfungen.

Ravinandan, der schon immer etwas schwache Schulleistungen erbrachte, hat leider die Abschlussprüfung der 10ten Klasse nicht geschafft. Er wird bei seinem Vater, der eine Kräuter und Gemüsepflanzung betreibt, arbeiten.

Shankar und Silvia da Silva haben es vorgezogen während des ersten, respektive des zweiten Jahres im PUC, „Adieux“ zu sagen.

Hierzu können wir nur immer wieder sagen, dass wir unsere Hilfe und finanzielle Unterstützung geben, aber lernen und sich bemühen müssen die Schüler sich eben selber, Es gibt einige, die sich wirklich grosse Mühe geben und die es auch schaffen werden einen guten Abschluss zu machen und somit eine gute Anstellung zu finden. Dies zeigt auch das nachfolgende Beispiel von Saraswathi.

Saraswathi ist nun im Studium des 3. BA. Vormittags von 9.30 Uhr bis 13.00 Uhr arbeitet sie als „Posthalterin“ im Postbüro von Ganjam und am Nachmittag geht sie zur Schule. Sie ist eine sehr gute Schülerin und will sich als Lehrerin eine Zukunft aufbauen.

Der Briefkasten beim Postbüro (primitiv ist das Lokal der Post und ebenso armselig ist der Briefkasten. Andererseits kostet aber ein Luftpostbrief nach Europa auch nur 15 Rupien oder SFr. 0.42)