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Rotkäppchen!

Oh nein, diese Nachricht haben wir gefürchtet und nun wurden wir in Kenntnis gesetzt, dass unsere treue und immer gut gelaunte Sr. Sunitha uns leider verlassen wird.

Traurig… aber nach 9 Jahren, resp. 2 Amtszeiten am Stück ist Sie bereits seit 3 Jahren überfällig.

Alle unsere Bemühungen bei der Oberin, die Amtszeit von Sr.Sunitha zu verlängern, haben leider nichts gebracht.

Nun wird Sie endgültig und ganz offiziell in ein anderes Kloster im Bundesstaat Karnataka versetzt. Wohin weiss Sie selber noch nicht. Wir wünschen ihr auf jeden Fall alles Gute und danken ihr herzlich für die Treue, gute Arbeit und Aufopferung für 1×1 für Indien.


Aghas Kindergarten

Im Dorf hat es noch mehrere Kindergarten, einer davon ist der von Agha, welcher nicht so hübsch bemalt und aufgepeppt wurde, wie unserer neulich. Es ist ein sehr gut geführter Kindergarten mit tollen Lehrerinnen und einem überaus sympathischen Leiter/Fundraiser. Jedesmal wenn wir in Ganjam sind, besuchen wir die Kinder und bringen Geschenke mit.

Es wäre toll auch diesen Kindergarten etwas schöner zu gestalten…

Mittagessen im Hinterhof des Kindergartens.

Ganesh hatte einen Hirntumor!

Ganesh ist 7 Jahre alt, geht in die 2. Klasse und wird von 1×1 für Indien seit 2012 unterstützt. Letztes Jahr wurde er in der Schule während des Unterrichts ohnmächtig.

Die Kinder hier haben nicht jeden Morgen die Möglichkeit etwas im Magen zu haben und Ganesh gehört zu diesen Kindern… Darum ist es am Anfang auch nicht besonders beunruhigend.

Erst als er ein paar mal in der Schule zusammenbricht, macht man sich Gedanken, dass eventuell mit ihm etwas nicht in Ordnung sein könnte.

Als die Mutter zu Eliza und Sr. Sunitha kommt, machen sie sich zusammen auf den Weg ins Spital und nach einen CT kam die Diagnose – Hirntumor!

Wir wurden sofort via E-Mail informiert und angefragt, ob wir die ziemlich teure Operation bezahlen würden und selbstverständlich sagten wir zu.

Ganesh wurde hospitalisiert und operiert. Als er im Spital lag und von Eliza besucht wurde, lernte sie zufällig einen Sozialarbeiter kennen und als er erfährt, dass die Operation von den „Weissen bezahlt wird“ ist er gerührt und gibt Eliza den Tip, sich beim Staat zu melden.

Da die Familie von Ganesh zu den Ärmsten der Armen gehört (in Indien werden die Bedürftigen vom Staat in verschiedene Armutsstufen eingeteilt), wurde der Antrag sofort angenommen und die Operation zum grössten Teil bezahlt.

Unsere Kosten beschränkten sich dabei auf den Spitalaufenthalt, Medikamente, Untersuchungen, Essen, Verbandsmaterial, Transport, usw.

Somit konnten wir Geld sparen und einen anderem Kind oder Bedürftigen helfen.

Ganesh, geht es nun sehr gut und er ist einen besonders fröhliches Kind, wenn er vorbei kommt oder uns sieht, schickt er uns immer Luftküsse.


Geschenke für die Kinder

Sr.Sunitha, die Verantwortliche für die Kinder und Elizabeth, die Leiterin der Nähschule, stehen das ganze Jahr hindurch in ständigem Kontakt mit uns.

Am Morgen nach unserer Ankunft machen wir eine Teamsitzung, um über die neusten Ereignisse informiert zu sein und die vor uns liegende, gemeinsame Arbeit zu besprechen.

Anschließend geht es Richtung Mysore um die bereits von den Kindern, sehnsüchtig erwarteten Geschenke und Süssigkeiten zu besorgen.

Im Zentrum von Mysore an der „Sayyaji Rao Road“ ist ein Geschäft nach dem anderen, sie kleben förmlich aneinander, auf dem Trottoir ist fast jeder Zentimeter belegt von den Auslagen der Strassenverkäufer, die alles Mögliche anbieten.

Es ist laut, es wird gerufen, gehandelt, die Farben, die Gerüche, die Menschenmasse…

Es scheint einfach chaotisch und ist aber im Detail sehr liebevoll ordentlich. Es ist für mich immer noch rätselhaft, wie es möglich ist, auf kleinsten Raum, so viele Waren aufzubewahren und wie schnell die Verkäufer genau das raus holen, was man ihnen beschreibt.

Diesmal sind wir auf der Suche nach Falttaschen, in denen unsere unterstützten Kinder ihre Sachen aufbewahren können.

Ich mag mich gut erinnern als wir ein Patenkind in einem bescheidenen Häuschen besuchten und die Mutter auf einen Koffer zeigte, den sie von uns bekommen hatte. Sie erzählte wie froh sie war, denn endlich würden die Mäuse keine Löcher mehr in Ihre Habseligkeiten fressen.

In Indien ist es üblich, dass man feilscht, etwas ungewöhnlich für uns, aber die Schwester und Eliza sind geübte und ausgezeichnete Verhandlerinnen, denn am Schluss haben wir die Taschen für die Hälfte des Preises bekommen. Klar, der Inhaber des Geschäfts weiss für wen die Taschen bestimmt sind, darum war er so entgegenkommend.

Es ist Zeit wieder nach Hause zu gehen…

Nun ist es an der Zeit uns auf den Weg in Richtung Heimat zu machen. Wir verabschieden uns von allen in Ganjam und vertrösten sie auf unseren nächsten Besuch in etwa einem Jahr. In der Zwischenzeit wird sich Schwester Sunitha um die diversen Sorgen der Kinder und das „Daily-Business“ kümmern, das Meiste für uns erledigen und wenn grössere Ausgaben oder etwas Spezielles ansteht mit uns in Verbindung treten.

Schwester Sunitha’s neuer Laptop…


Mit sichtbarer Freude nimmt Schwester Sunitha, den gesponserten Laptop entgegen und macht sich gleich daran in auszuprobieren. Mittlerweile haben sie im Konvent sogar einen ADSL-Anschluss und wir hoffen somit auf regen Austausch von Informationen. Obwohl sie noch kein Computer-Freak ist, hat sie es doch schon einigermassen im Griff. Sollten irgendwelche Probleme auftreten, so steht ihr Hemanth Kumar jederzeit mit Rat und Tat zu Seite und gibt ihr gerne Nachhilfeunterricht.

Und wieder geht’s in „Chandrakala Spital“

Pina und ich gingen heute mit unserem neuen Patienten Yassin, von dem wir bereits letzten Mittwoch berichtet haben, ins „Chandrakala Spital“, zudem nahmen wir noch Nadeem mit, der zu seiner regelmässigen Kontrolle musste. Leider ist der an Aids erkrankte Mann nicht wie abgemacht, in den Konvent gekommen, um gemeinsam mit uns nach Mysore zu fahren.

Der Arzt teilte uns mit das Nadeem’s Wunde sehr gute Fortschritte machte, heute werden die Nähte entfernt und er bekommt einen neuen Gips. Es wird aber noch mindestens 3 Monate dauern bist die Wunde komplett verheilt ist und eventuell braucht er sogar noch eine Hauttransplantation. Jetzt ist nur noch zu hoffen, dass Nadeem regelmässig zu Kontrolle nach Mysore ins „Chandrakala Spital“ geht und die Wundpflege nicht vernachlässigt wird.

Yassin, der ja nicht laufen kann, scheint ein neurologisches Problem zu haben und somit werden wir an das „JSS Medial College Spital“ verwiesen, bis wir da allerdings angekommen sind, hatte der Anmeldeschalter für neue Patienten bereits geschlossen. Es eilt ja nicht unbedingt und somit werden wir Schwester Sunitha beauftragen mit Yassin und seiner Mutter, mal bei Gelegenheit das Spital aufzusuchen.

Ein richtiger Sonntag!

Ein richtiger Sonntag, zuerst waren wir in der Kirche, vor allem um bei dieser Gelegenheit, unterstütze Kinder und ihre Eltern zutreffen. Dann machten wir einen kleinen Spaziergang zum Mausoleum von Tipu Sultan, dass gleich um die Ecke und zu Fuss in 15 Min erreichbar ist. Auf dem Gelände werden wir von einem Herrn angesprochen und er stellt sich vor als Shabir Khan und sagte, dass „1×1 für Indien“ seine Tochter Shabiha unterstützt. Er arbeitet hier als Oberaufsicht auf dem Gelände und führt uns herum, erzählt uns allerlei Interessantes, öffnet uns den Touristen normalerweise verschlossene Räume und zu guter Letzt werden wir noch zu einem Tee eingeladen.

Wieder „Zu Hause“ wird noch an etwas an unserem Bericht geschrieben und die weiteren Aktivitäten des Tages geplant, denn wir wollten am späteren Nachmittag, zusammen mit Schwester Sunitha noch ein paar Familien besuchen, die um unsere Hilfe und die Unterstützung ihrer Kinder gebeten haben.

Zum Mittagessen sind wir bei den Schwestern im Konvent zum eingeladen und wir geniessen es. Es gibt Suppe, gebratenes Huhn, Reis mit scharfer Currysauce, Bohnen, Salat und zum Dessert noch eine Art „indische Karamelköpfchen“.

Kurz nach dem Essen kommt Tabassum, die Tante von Nadeem, vorbei um Pina ein Mehndi, eine kunstvolle ornamentale Körperbemalung mit Henna, zu machen. Diese erfolgt zu kosmetischen oder rituellen Zwecken und ist schon seit dem Altertum bekannt und bereits nach 40 Minuten ist das Kunstwerk vollbracht. Im Gegensatz zu echten Tätowierungen verblassen Mehndis innerhalb von 2 – 3 Wochen, da nur die sich stetig erneuernde Oberhaut eingefärbt wird.

Kaum war das Mehndi fertig, kommt auch schon Schwester Sunitha und Elizabeth vorbei, mit denen wir ja noch etliche Familien, die um unsere Unterstützung gebeten haben, besuchen wollten. Einigen Familien können wir die Unterstützung ihrer Kinder zusichern. Leider können wir nicht alle unterstützen und müssen uns auf die Ärmsten der Armen konzentrieren. Diese Besuche sind sehr eindrucksvoll, herzzerreissend und realitätsnah, somit bekommen wir wirklich mit wie diese Menschen ihres Lebenslage tagtäglich bewältigen. Obwohl wir einen klaren Plan haben, wenn wir besuchen wollen, werden wir immer wieder da und dort aufgehalten, in die Hütten gebeten, mit Elend, misslichen und fast ausweglosen Lebensumständen konfrontiert und um Hilfe gebeten.

Abschiedsfest mit Tränen!

Irgendetwas war heute Nachmittag anders als sonst! Es waren immer ziemlich viele Mädchen im Vorgarten des Konvent und übten in kleinen Gruppen verschieden Arten von Tänzen. Als es dann langsam Dunkel wurde, waren sie alle verschwunden und ich dachte mir nichts mehr dabei. Gerade als wir anfangen wollten unser Abendessen vorzubereiten, klopfe es an der Türe, es war Schwester Sunitha, sie meinte wir sollen doch bitte alle hinüber in den Konvent kommen, denn sie hätte eine Überraschung für uns.

Als Fritz, Mayte, Pina und ich im Konvent an kamen, waren viele unsere Patenkinder, einige ihrer Eltern, Elizabeth, Lakshmi und alle Schwestern anwesend. Die Mädchen waren alle sehr festlich angezogen und geschmückt und sahen so ganz anders aus, als in ihren Schuluniformen.

Die Schwester Sunitha hatte zusammen mit den Kindern eine kleine Tanz-Aufführung als Abschiedsgeschenk zur Ehren von Fritz vorbereitet. Denn mein Vater, ist dieses Jahr das letzte Mal in Indien und will in Zukunft etwas kürzer treten.





Es war ein durchaus gelungener Abend, alle haben sich köstlich amüsiert und wir genossen die verschiedenen ausdrucksvollen Tänze, die von den Mädchen aufgeführt wurden. Auch uns unser diesjähriges Geschenk, die Dynamo-Taschenlampe, wurde sehr kreativ bei einem der Tänze eingesetzt.

Am Schluss der sehr liebevoll gestalteten und sehr gelungenen Veranstaltung, wollten noch alle auf einem Foto mit dem „Onkel Fritz“ verewigt werden. Alle waren traurig und konnten nicht verstehen warum der Onkel jetzt nicht mehr zu ihnen kommen wird und zum Teil flossen sogar Tränen…

Ferien im Gefängnis…

Es kamen natürlich noch weitere Leute vorbei, z.B. Jagadish J.S. der in die 7. Klasse geht mit seiner Mutter Lakshmi, die uns um Unterstützung bittet. Wir führen ein längeres Gespräch mit ihnen und sie erzählt eine merkwürdige Geschichte. Ihr Mann sei im Gefängnis für einen Mord, den er nicht begangen hat, zwischendurch erhält er Urlaub und kommt nach Hause zu seiner Familie. Schwester Sunitha, Elizabeth und wir haben noch nie gehört, dass man in Indien, Ferien im Gefängnis bekommt. Somit müssen wir in diesem Fall noch detailliertere Abklärungen treffen und Schwester Sunitha wird dies in die Hand nehmen.

Die neunjährige Fariya, Prima Kumar, Amrutha fragen auch um Unterstützung für die Ausbildung, da es sich ihre Eltern finanziell nicht mehr leisten können ihre Sprösslinge weiter zur Schule zu schicken. Wir entschliessen uns somit gleich Morgen, die betroffenen Familien zuhause zu besuchen.

Keine Ahnung wie alt meine Töchter sind!

Renuka kommt mit ihren zwei Töchtern Suguna und Ragini vorbei, leider kann sie uns nicht sagen wann die Beiden geboren sind. Wir schätzen, dass sie so etwa 12 und 13 Jahre alt sein müssen, da sie in die 7. respektive 8. Std. Klasse gehen. Die Mutter ist alleinerziehend, da der Vater bereits vor Jahren verstorben ist, sie könnte Hilfe sehr gebrauchen, denn sie ist sehr arm und lebt mit ihren Töchtern unter miserablen Verhältnissen. Nach einem Besuch in ihrer Hütte bestätigt sich das, was sie uns erzählt haben und wir entschliessen uns die beiden Mädchen zu unterstützen. Wir werden in Zukunft, für Schulgebühren, Bücher und die benötigten Schul-Uniformen aufkommen. Dies wird natürlich auch die Mutter entlasten, die mit ihrer Behinderung und als Gelegenheitsschneiderin nur sehr wenig verdient und sogar an dem wenigen Essen, dass sie haben, noch sparen muss. Auch Renuka wird von uns unterstützt und wird in absehbarer Zeit mit Schwester Sunitha einen Spezialisten aufsuchen.

Unsere erste Team-Sitzung!

Am Nachmittag hatten wir unsere erste „Team-Sitzung“, welche von Pina geleitet wurde, es waren Mayte, Fritz, Schwester Sunitha, Elizabeth und ich anwesend. Es kommen diverse Sachen zur Aussprache und es wurden zudem kreative Vorschläge für diverse Verbesserungen gemacht. Die Sitzung dauerte 2 Stunden und hätte noch lange weitergehen können, wenn nicht draussen vor der Türe wie immer jeden Abend, viele unterstützte Kinder und andere warteten, bis wir Zeit fanden um sich ihrer Sorgen und Probleme anzunehmen.

Heute ist indischer Nationalfeiertag!

Heute ist indischer Nationalfeiertag und damit Schulfrei, aus diesem Grund erwarten wir im Verlauf des Tages einen Ansturm von Kindern…

Wie immer am Morgen bin ich damit beschäftigt den Wassertank auf dem Dach mit Quellwasser nachzufüllen, dazu schalte ich einfach die Pumpe an, setze mich auf die Treppe und warte bis der Tank überläuft. Je nachdem wie viel Wasser wir am Vortag verbraucht haben, dauert es mehr oder weniger lang und somit habe ich etwas Zeit, das rege Treiben zu beobachten. Wie jeden Morgen kommen die Eichhörnchen auf der Mauer entlang gehuscht, heute jedoch sitze ich bereits mit der Kamera im Anschlag.


Pina, Schwester Sunitha und ich gehen ins Dorf und haben vor verschiedene Familien zu besuchen. Es scheint aber fast ein Ding der Unmöglichkeit, denn immer wieder werden wir aufgehalten und mit diversen Sorgen und Problemen des täglichen Lebens konfrontiert.

Z.B. holt uns eine Frau in ihre Hütte und erzählt uns von ihrem Aids kranken Mann und da sie kein Geld haben um die benötigten Medikamente bezahlen zu können. Wir fragen nach dem ärztlichen Befund und den Unterlagen, da es Pina interessiert, wie viel T4 Zellen er hat und wie hoch die Virenbelastung ist. Leider hat der Mann alles verbrannt aus Angst, dass irgendjemand herausfinden könnte an welcher Krankheit er leidet. Wie überall ist leider auch hier, AIDS ein Tabu-Thema. Wir entschliessen uns, ihn am nächsten Montag mitzunehmen um die Angelegenheit mit dem Arzt zu besprechen, da wir sowieso mit andern Patienten nach Mysore fahren müssen.


Im Haus gegenüber besuchen wir Lakshmi und ihre beiden Kinder, Mohan Kumar und Sahanna, welche gemeinsam ihr Einkommen durch die tägliche Produktion von 2000 Räucherstäbchen bestreiten und dafür mit 28 INR, respektive 0.60 CHF entlohnt werden. Sie bittet uns ihren Sohn, Mohan Kumar, der bald in die 1. Klasse muss, zu unterstützen. Wir versichern ihnen, dass wir helfen werden und sie auf uns zählen können.

Nachher besuchen wir Selman und seine Mutter, welche bereits am Vortag bei uns vorbei kamen und um Unterstützung baten. Sein Bruder wurde bereits von uns unterstützt, jedoch mussten wir die Unterstützung aufgeben, weil er immer die Schule schwänzte, keinerlei Interesse zeigte und mittlerweile als Hilfsautomechaniker arbeitet. Selman hingegen möchte unbedingt zur Schule gehen und er hat uns versprochen es nicht seinem Bruder gleich zu tun. Somit sichern wir ihm unsere Unterstützung zu und hoffen, dass er es ernst meint und sein Bestes geben wird.

Weiter geht es zu Yassin, der nicht laufen kann und nur herum kriecht. Mit seinen Füsschen stimmt was nicht, auch reagiert nur schlecht auf akustische und visuelle Reize. Am nächsten Montag nehmen wir ihn gleich mit ins „Chandrakala Spital“ um abzuklären, was die Ursache sein könnte.

Auch die Familien von Ume Kulsum, Fairose Khan und Neha Angum haben wir besucht und sind zum Entschluss gekommen auch sie zu unterstützen.

Ashwini kann sich besonders glücklich schätzen, denn sie durfte den Verwendungszweck des Geldes, welches ihr Patenonkel zusätzlich zur Verfügung gestellt hat, selber entscheiden. Eigentlich wollte sie schon immer einen Hund, aber trotzdem hat sie sich für ein Fahrrad entschieden, welches sie für die Bewältigung des Schulweges gut gebrauchen kann. Ein solches Fahrrad, ohne 15-Gangschaltung und sonstige Extras kostest hier 75.- CHF. Sie und ihr Vater gingen selber in die nächst gelegene Stadt Mysore um das Fahrrad zukaufen und als sie zurückkamen, präsentierte sie es uns ganz stolz.

Wie jeden Tag kommen Verschiedene nach der Schule oder getaner Arbeit bei uns vorbei, sei es um einfach „Hallo“ oder „Danke“ zusagen.

Radha, eine ehemalige Schülerin und nachherige Mitarbeiterin im Nähcenter berichtet uns, dass sie nun eine feste Anstellung als Schneiderin gefunden hat und nun den stolzen Verdienst von monatlich 3350 INR nach Hause bringt.

Chaya, ein ehemaliges Patenkind kommt mit ihrem Verlobungsalbum vorbei und will uns an ihrem Glück teilhaben lassen.

Die 18 jährige Mahalakshmi teilt uns mit, dass sie die Prüfung des 2. PUC leider nicht bestanden hat, sie versichert uns aber, dass sie diese im nächsten Jahr nachholen wird. Zudem erzählt sie uns, dass sie sich vor ein paar Wochen verlobt hat und im Mai heiraten wird.

Bis jetzt haben wir für Prashanth nur die Schulbücher bezahlt, aber da die Familie in einen finanziellen Engpass geraten ist, übernehmen wir jetzt auch zusätzlich die Schulkosten.

Divya, eines unserer Sorgenkinder, welche bereits 2 mal die Prüfung des P.U.C nicht geschafft hat, dann die Krankenschwester-Schule in Mandya aus persönlichen Gründen hingeschmissen hat und jetzt in einer Kleiderfabrik arbeitet, will nicht aufgeben und es nochmals, mit eigenen Mitteln versuchen, ein Ausbildung als Krankenschwester in Mysore zu machen.

Zudem kommen Rajesh, Sneba, Syed Moshin, Tilak, Rakesh Singh, Lakshmi ….. und noch viele andere vorbei um „Hallo“ zu sagen und zu sehen wie es uns geht. Vor allem die Kleinen sind ganz süss, wenn man sieht, wie sie zur Dose mit den Süssigkeiten des „Onkel-Fritz“ hinaufschauen, ob sie wohl auf Schleckereien aus sind?

Ein nützliches Geschenk…

Als ich heute Morgen auf den Thermometer schaute war es 14°C, so kalt hatten wir es in Ganjam noch nie erlebt. Nach dem Frühstück machte ich uns eine feine Tomatensauce, denn zum Mittagessen gibt es Spaghetti.

Schwester Sunitha, Fritz und Pina sind wiederum mit der Buchhaltung beschäftigt, es ist sehr zeitaufwendig, ordnerweise Quittungen von über einem Jahr zu kontrollieren.

Mayte kontrollierte die Schuluniformen nach Grösse, Anzahl und Machart. Je nach Schule brauchen die Kinder verschieden farbige Uniformen, was natürlich die Sache nicht einfacher macht. Es ist zum Teil schon fraglich, das man 3 verschiedene Uniformen benötigt, bislang brauchte man Eine für Montag, Dienstag, Donnerstag und Freitag, am Mittwoch konnten die Kinder normale Kleidung tragen, damit die Mutter die Uniform waschen konnte. Am Samstag musste dann eine weisse Uniform getragen werden. Neu kommt nun die Regelung hinzu, dass man am Mittwoch nicht mehr normale Kleider tragen kann, sondern eine extra Uniform in anderer Farbe, weil viele Kinder zu heruntergekommen in der Schule erschienen sind.

Am Abend nach der Schule besuchten uns noch einige Patenkinder, Anusha, Ashma Banu, Ashwini, Ayesha, Heena Kausar, Jyothi, Kalavathi, Lakshmi, Pooja, Shama, Simran und Tabassum, um uns einfach „Hallo“ zu sagen und uns in Ganjam willkommen zu heissen. Bei dieser Gelegenheit erhalten sie, ein für den Alltag nützliches Geschenk (Dynamo-Taschenlampe) und ein paar Süssigkeiten.

Am Abend machten Pina und ich noch einen kleinen Spaziergang, denn sie musste sich von den vielen Zahlen, mit der sie bei der Kontrolle der Buchhaltung konfrontiert wurde, etwas erholen. Wir erfreuten uns am wunderschönen Sonnenuntergang über den Reisfeldern auf dem Weg zum „Dodda Gosai Ghaat“.

3 kg Reis im Monat für 3 Personen!

Heute fängt Fritz und Schwester Sunitha an die Buchhaltung zu kontrollieren und gleichzeitig werde ich am praktischen Beispiel mit den Details vertraut gemacht. Schwester Sunitha hat mehrere Abrechnungsbücher je nach Verwendungszweck. Zwischendurch werden wir immer wieder von Kindern, die uns besuchen kommen, unterbrochen. Nach 8 Stunden kontrollieren und abrechnen hatten wir alle drei rauchende Köpfe und entschlossen uns am nächsten Tag weiterzumachen.

Mayte ist wie immer in der Nähschule beschäftigt, hier muss zuerst einmal der Lagerbestand kontrolliert werden. Die verschiedenen Sachen, wie Schuluniformen, Pullover, Panjabis, Saris, Stoffe usw. müssen gezählt und die Qualität kontrolliert werden.

Um 18 Uhr dachten wir schon an den Feierabend, da kommt noch Brijesh mit seiner Mutter um sich für die bis jetzt erhaltene Unterstützung zu bedanken, die auch sein todkranker Vater erhalten hat, der an Krebs leidet. Brijesh ist ganz abgemagert und wir bringen in Erfahrung, dass sie von nur 3 kg Reis pro Monat leben. Die Familie wird bis auf weiteres mit 20 kg Reis pro Monat unterstützt.

Die Fahrt nach Ganjam…

Mein Flug landete pünktlich um 07.00 Uhr in Goa, ich wurde herzlich von meiner Familie empfangen und begrüsst. Der heutige Tag war eigentlich nichts Besonderes, ausser dem sehr leckeren Thali, dass wir bei unserem Zwischenhalt in Shimoga assen und der 14 Stunden Fahrt, die wir bis Ganjam brauchten. Somit trafen wir erst gegen 21.00 ein, wo uns Elizabeth und Schwester Sunitha schon ganz sehnsüchtig erwarteten, kurz darauf fielen wir ohne etwas zu Essen, todmüde ins Bett.

Ein Gerücht geht um…

Ein Gerücht geht um nämlich, dass unsere Sr. Vimal Grace nach nur 2 Jahren wieder ersetzt werden soll. Sr. Selma arrangiert ein Treffen mit der neuen Oberin von Karnataka, und so treffen wir uns mit ihr in Mysore und besprechen die Angelegenheit. Sie versteht unser Problem und wir bitten sie dafür zu sorgen, dass wir nach Möglichkeit Sr. Sunitha wieder bekommen. Diesbezüglich müssen wir uns aber noch an die General-Oberin in Bangalore wenden, welche über Sr. Sunitha das Sagen hat.

Ein Hilfeschrei…

Nachdem wir am 7. Februar 2006 von Ganjam abgereist sind, waren wir sehr erstaunt über das E-Mail, welches uns unsere Nähschulleiterin Elizabeth am 25. März 2005 zukommen liess.

Ein Hilfeschrei…

Daraus war zu vernehmen, dass Sr. Sunitha, welche erst seit Mai 2004 für uns tätig ist, abberufen und an einen anderen Ort versetzt werde. Da läuteten bei uns natürlich die Alarmglocken. Wir waren mit der Arbeit von Sr. Sunitha sehr zufrieden und hofften nämlich schon insgeheim, dass sie dem 3-jährigen Turnus der Transfers nicht anheimfallen würde, und nun dies!

Wir setzten uns sofort mit der Oberin von Karnataka in Verbindung und versuchten diese Versetzung rückgängig zu machen. Wir konnten uns nicht vorstellen bereits wieder im Mai für ein paar Wochen nach Ganjam zu gehen um eine neue Schwester mit ihren Aufgaben vertraut zu machen. Sie können sich vorstellen, dass es sehr lange dauert bis eine neue Kraft all die Gegebenheiten, all die Probleme und Sorgen der über hundert betreuten Kinder und deren Familien kennt und weiss wie sie am besten vorgehen und helfen kann.

Aber all unser Bitten nützten nichts, die Versetzung war beschlossene Sache und wir als Aussenstehende konnten uns sowieso nicht in die Angelegenheiten der Kongregation einmischen. Das einzig Positive an der ganzen Geschichte schien zu sein, dass an Stelle von Sr. Sunitha die Sr. Dulia nach Ganjam kommen sollte, sie die auch schon mal 1997/98 da war und sicher noch eine kleine Ahnung hatte wie das 1×1 für Indien funktionierte.

Wir konnten auch erreichen, dass die beiden Schwestern 2 Wochen zusammen waren und so die Informationen ausgetauscht werden konnten. Wir verlangten von Sr. Sunitha auch einen Rechnungsabschluss und die Übergabe an Sr. Dulia. Insofern konnten wir doch etwas beruhigt sein und in Ruhe abwarten was uns bei unserem nächsten Besuch in Ganjam vom November 2006 erwarten würde.

Wieder haben einige Kinder ihre Ausbildung erfolgreich abgeschlossen!

Wiederum haben ein paar Kinder, respektive Jugendliche dank unserer Unterstützung ihre Ausbildung abgeschlossen. So zum Beispiel hat Deepu sein BCom Diplom (Bachelor of Commerce), Shilpa ist Hilfskrankenschwester, Gracy Anthony hat die Ausbildung zur Krankenpflegerin beendet und Anthony Fernandez sein ITI-Training (Industrial Training Institute) Preethi hat das B. Sc. Diplom (Bachelor of Science) und wird hiermit sicher eine gute Anstellung finden.

Leider aber gab es im vergangenen Jahr auch Abgänge. So ist Anthony Robert von seiner Familie nach Bangalore zu Verwandten platziert worden, wo er wahrscheinlich als billige Arbeitskraft missbraucht wird. Sanjay Anthony ist mit seiner Mutter nach Bangalore gezogen. Scheinbar hat sein Vater der Mutter untersagt weiterhin in Ganjam zu wohnen obwohl er überhaupt nie zu hause war und sie nie unterstützt hat. Robert Roshan den wir seit 2 Jahren immer wieder ermahnten haben wird nun aus dem Hilfsprogramm genommen, da er praktisch nie zur Schule ging. Weder wir, noch Sr. Sunitha oder seine Mutter konnten ihn davon überzeugen, dass die Schule wichtig ist für seine Zukunft.

Wie hat sich Sr. Sunitha eingearbeitet?

Gespannt waren wir natürlich darauf wie sich unsere neue Sr. Sunitha eingearbeitet hatte. Während unserer Abwesenheit hat sie sich liebevoll um alle Anliegen der Kinder und deren Familienangehörigen gekümmert. Wir konnten ihr ein grosses Lob aussprechen, denn alles war perfekt und auch die Buchführung war absolut in Ordnung.

Sr. Sunitha sorgt auch dafür, dass alle Patenkinder ihren Paten zu Weihnachten/Neujahr eine Karte sendet. Manche mögen sich über die schöne Schrift und die Zeichnungen auf den Karten gewundert haben. Die Erklärung hierzu ist einfach; für viele Kinder hat die Schwester selbst Hand angelegt und diese mussten dann nur noch unterschreiben. Wir baten nun aber Sr. Sunitha in Zukunft die Kinder selber schreiben und zeichnen zu lassen und eventuell nur die Übersetzung von Kannada ins Englische zu machen, für jene Kinder die noch kein Englisch können.

Sr. Sunita ist angekommen!

Am 18. Mai früh morgens ist Sr. Sunitha angekommen. Sie ist jung und wird sicher eine gute Arbeit machen. Gut ist auch, dass sie so zeitig kam, denn dies gibt uns die Möglichkeit sie zusammen mit Sr. Kathleen, vor deren Abreise, in die Gegebenheiten ihres neuen Tätigkeitsfeldes einzuarbeiten. Es wird doch eine Weile brauchen um alle Kinder und Familien kennen zu lernen und sich mit den Geschehnissen vertraut zu machen. So haben wir denn auch sofort damit begonnen alle Kinder und Familien zu besuchen damit sie auch Sr. Sunitha wieder finden kann.