Am Nachmittag sind wir wieder im Dorf unterwegs und besuchen die Kinder, die zusammen mit ihren Müttern in den vergangenen Tagen bereits bei uns vorbei gekommen sind und um Hilfe angefragt haben.
Viele der Kinder die zu uns kommen sind scheu, verstecken sich hinter ihrer Mutter und scheinen schon fast ängstlich. Ich versuche die Situation aufzulockern in dem ich sie anlache, probiere ihr Vertrauen zu gewinnen und ihnen ihre Scheu zu nehmen. Gowri hingegen war ganz anders, sie hat mich sofort angelacht, ganz aufgeweckt und interessiert hat sie sich umgeschaut und nahm Anteil an ihrem Umfeld mit ihren grossen ausdrucksvollen, lebendigen und leuchtenden Augen.
Unterwegs kommt uns Gowri mit einem „Big Smile“ entgegen und begleitet uns zu ihrem zuhause, bei ihrem Häuschen angelangt, waren wir berührt und fast sprachlos als wir erkannten wie klein es ist. Sogar Gowri muss sich bücken um überhaupt durch die Türe in Innere zu gelangen, wir hingegen müssen schon fast kriechen. Unglaublich, dass auf diesen knapp 6m2, ihre Eltern, ihr Bruder und sie selbst wohnen.
Ihr Vater ist Alkoholiker und Ihre Mutter arbeitet tagsüber als Kuli (Tagelöhnerin) auf den Feldern, somit ist Gowri, wie viele andere Kinder hier, den ganzen Tag sich selber überlassen.
Den ganzen weiteren Nachmittag begleitete sie uns und hielt immer beharrlich meine Hand ohne auch nur eine Sekunde von meiner Seite zu weichen. Sie verteidigte ihren Platz an meiner Seite vehement, wenn andere Kinder mir die Hand reichen wollten.
Das Schicksal von Gowri ist kein Einzelfall und betrifft viele Kindern hier in Ganjam und trotz ihrer traurigen Lebenssituation, hat sie mich mit ihrem fröhlichen Naturell, zutiefst beeindruckt.