Schlagwort-Archive: Shama

Klassischen indischen Tanz…

Pina und ich gehen heute Morgen mit den ÖV, d.h. mit Rikscha und Überlandbus, nach Bannimantap ans P.U.C (Pre University College) wo wir vom Patenkind Venu an die Schulfeierlichkeiten eingeladen wurden. Venu, den wir seit 1997 unterstützen, wird klassischen, indischen Tanz vorführen. Natürlich lassen wir uns diese Darbietung nicht entgehen, zudem sehen wir uns noch ein paar andere Aufführungen an und gehen anschliessend nach Mysore, wo wir noch einige Kommissionen zu erledigen haben. Am späteren Nachmittag treffen wir anschliessend noch auf Mayte und Elizabeth, die auch in Mysore sind um Kommissionen für das Nähcenter zu machen.

Fritz hütet in Ganjam das Office und kümmert sich um das „Daily-Business“, zudem schliesst er die Buchhaltung erfolgreich mit einem kleinen Überschuss zu unseren Gunsten ab. Es kommen immer wieder Patenkinder vorbei, entweder alleine oder mit ihren Müttern. Entweder um sich für die erhaltene Unterstützung zu bedanken oder einfach nur weil sie gehört haben, dass „Uncle-Fritz“ eine grosse Dose mit Süssigkeiten in seinem Büro stehen hat. Heute waren Selman, Shama, Mubeetaj, Rakesh Singh, Abhilasha und viele andere zu Besuch. Zudem kamen Prema, eine ehemalige Mitarbeiterin der Nähcenters und Schwester Vimal Grace, die nach Mysore versetzt wurde, auf einen kleinen Schwatz vorbei.

Mayte gab den ganzen Vormittag Unterricht in der Nähschule und am Nachmittag besuchte sie die Singer-Vertretung, wo sie diverses Verbrauchsmaterial, wie Leder-Antriebsriemen, Maschinenöl und andere Ersatzteile organisierte. Danach ging es nach Mysore auf den Markt um diverse Kleinigkeiten für das Nähcenter einzukaufen.

Ein nützliches Geschenk…

Als ich heute Morgen auf den Thermometer schaute war es 14°C, so kalt hatten wir es in Ganjam noch nie erlebt. Nach dem Frühstück machte ich uns eine feine Tomatensauce, denn zum Mittagessen gibt es Spaghetti.

Schwester Sunitha, Fritz und Pina sind wiederum mit der Buchhaltung beschäftigt, es ist sehr zeitaufwendig, ordnerweise Quittungen von über einem Jahr zu kontrollieren.

Mayte kontrollierte die Schuluniformen nach Grösse, Anzahl und Machart. Je nach Schule brauchen die Kinder verschieden farbige Uniformen, was natürlich die Sache nicht einfacher macht. Es ist zum Teil schon fraglich, das man 3 verschiedene Uniformen benötigt, bislang brauchte man Eine für Montag, Dienstag, Donnerstag und Freitag, am Mittwoch konnten die Kinder normale Kleidung tragen, damit die Mutter die Uniform waschen konnte. Am Samstag musste dann eine weisse Uniform getragen werden. Neu kommt nun die Regelung hinzu, dass man am Mittwoch nicht mehr normale Kleider tragen kann, sondern eine extra Uniform in anderer Farbe, weil viele Kinder zu heruntergekommen in der Schule erschienen sind.

Am Abend nach der Schule besuchten uns noch einige Patenkinder, Anusha, Ashma Banu, Ashwini, Ayesha, Heena Kausar, Jyothi, Kalavathi, Lakshmi, Pooja, Shama, Simran und Tabassum, um uns einfach „Hallo“ zu sagen und uns in Ganjam willkommen zu heissen. Bei dieser Gelegenheit erhalten sie, ein für den Alltag nützliches Geschenk (Dynamo-Taschenlampe) und ein paar Süssigkeiten.

Am Abend machten Pina und ich noch einen kleinen Spaziergang, denn sie musste sich von den vielen Zahlen, mit der sie bei der Kontrolle der Buchhaltung konfrontiert wurde, etwas erholen. Wir erfreuten uns am wunderschönen Sonnenuntergang über den Reisfeldern auf dem Weg zum „Dodda Gosai Ghaat“.

Andere Sachen funktionieren tadellos!

Doch andere Sachen scheinen immer wieder zu funktionieren, nämlich die Aufnahme von Findelkindern.

Häufig werden in Indien Mädchen nach der Geburt oder erst viel später ausgesetzt oder sogar getötet. Wir haben in der Reihe der von uns unterstützten Kinder bereits 3 Findelkinder, die je von einer Frau aufgenommen und grossgezogen wurden.

Nun dieser Tage kam Shama, eine Muslim-Frau zu uns und bat um Unterstützung für ihr Kind. Dieses Kind, hat sie am Fluss schwer verletzt gefunden, es nach Hause genommen und gepflegt. Man hat damals im ganzen Dorf gesammelt um die Arztkosten zu bezahlen. Wir fragen uns aber warum kam die Frau nicht schon damals zu uns. Auch damals schon wären wir für die Kosten aufgekommen. Shama gab ihr den Namen Muskhan und ihr Alter wurde damals auf 3 Jahre geschätzt. Heute ist sie 6 jährig und es ist Zeit zur Schule zu gehen.

Für den Schuleintritt wird aber ein Geburtszertifikat verlangt. Woher in aller Welt soll dieses kleine Mädchen ein solches haben? Wir, respektive unsere vor Ort tätige Schwester, wird alle guten Beziehungen spielen lassen um ein nachträgliches Dokument zu erhalten.

Unsere Unterstützung für die Ausbildung und eventuelle weitere Kosten geben wir gerne.