Heute ist malen angesagt, der Handlauf der Aussentreppe muss gestrichen werden. Da ausser den Tailoring-Leuten heute eigentlich niemand kommen muss ist dies der beste Tag. Aber jeden Neuankömmling muss man schon auf Distanz warnen nicht den Handlauf zu berühren. Schnell eine Minute weg um die Nase zu putzen und schon kommt Ramachandra und tappt in die Falle respektive in die Farbe.
Archiv für den Monat: November 2004
Wir stellen „SODIS“ vor!
Heute Nachmittag besuchen wir zusammen mir der Schwester einige Familien in „Mini-Pakistan“ und führen das „SODIS-Projekt“ vor. Dies ist ein Methode um sauberes Trinkwasser zu gewinnen ohne zu kochen. Es gibt solche die es versuchen wollen. Warten wir ab ob es klappt. Die Schwester hat hin und wieder hinzugehen um zu instruieren und zu kontrollieren.
Ein Machtwort sprechen und einige Familien besuchen!
Am Morgen noch schnell einen Türrahmen und zwei Fenster streichen. Am Nachmittag ein paar ernste Worte mit den Tailoring-Angestellten. Ihnen wird klar gemacht, dass wir die Chefs sind und Elizabeth uns im Tailoring vertritt und auch gilt was sie anordnet und verlangt.
Auszüge aus dem internen Reisebericht
Ein kleines und nützliches Geschenk!
Auch dieses Jahr machten wir den Kindern zu Weihnachten ein kleines, nützliches Geschenk. Jedes bekam eine Schlafmatte sowie eine farbenfrohe Tüte mit einigen Süssigkeiten darin. 120 Matten hatte die Schwester schon vorher eingekauft, verschiedene Bonbons kauften wir noch nach und füllten die Tüten damit.
„Tailoring Assossiation of Karnataka“ hat uns besucht…
Im Oktober 2004 hatte die Nähschule Besuch von Vertretern der „Tailoring Assossiation of Karnataka“. Diese Herren waren höchst erstaunt über die Räumlichkeit, die Ausrüstung sowie über das Programm der Ausbildung. Sie erklärten, dass sie noch keine so schöne, saubere, gut organisierte und geführte Nähschule angetroffen hätten.
Besuchen einiger Kinder in Nagoonahalli!
Mit der Schwester nach Mysore zum Einkauf. Auf dem Rückweg Besuch in Nagoonahalli, wo ein paar von uns unterstützte Kinder eine Spezialausbildung geniessen. Am Nachmittag 120 Päckchen mit Süssigkeiten machen und am Abend bereits die ersten Geschenkli verteilen. Dieses Jahr gibt es eine Schlafmatte und etwas Süssigkeiten.
Wiederum nach Mysore und abends kein Strom!
Nach Mysore bei diversen Zeitungen vorbeischauen um einen Artikel über die beste Tailoring-Schule von Karnataka zu platzieren. Jedoch nur beim kleinen „Star of Mysore“ war ein Redaktor zu erreichen. Bei den andern Zeitungen kommen sie erst am Nachmittag. Also in die Stadt zum Einkaufen, aber Riesenpech, alle Läden streiken wegen irgend etwas. Sogar die Tür zum Shilpasri ist zu. Schon glaube ich mein Kingfisher in der Ferne verschwinden zu sehen als sich die Tür doch öffnet. Ein kühles Bier und zurück nach Ganjam.
Seit 11 Uhr gibt es hier keinen Strom. Um 17 Uhr macht ein Elektriker eine Reparatur an der Strassenlampe, wozu man unsere Leiter holt, welche ich dann selber wieder hereinholen darf weil man einfach verschwindet. Später bemerken wir, dass alle rund um uns Strom haben aber wir nicht. Nach Herumrennen und sich wundern weshalb, klappt es auch bei uns und um 19 Uhr haben wir wieder Strom um das Nachtleben zu geniessen.
Die Nähschule entwickelt sich immer besser!
Unser Tailoring-Center respektive die Nähschule entwickelt sich immer besser. Bei unserer Anwesenheit Mai/Juni konnten wir einige Stricksachen mit nach Hause nehmen und diese in der Schweiz verkaufen. Da wir hier viel mehr dafür erhalten als in Indien bedeutet dies, dass wir dadurch einen schönen Betrag in die Kasse geben konnten.
Obwohl das Center ein Teil des 1×1 für Indien ist, soll es autonom und selbsttragend arbeiten. Das heisst es führt eine eigene Rechnung welche selbstverständlich durch uns kontrolliert und im Bedarfsfall auch gespeist wird.
Die neuen Nähkurse begannen am 1. Juli 2004 mit insgesamt 11 Schülerinnen und dauern bis Ende März 2005.
Sehr viele warten auf einen Platz um an den Kursen teil zu nehmen, doch können wir nur maximal 10 – 11 Teilnehmerinnen berücksichtigen. Bei einer zu grossen Anzahl von Schülerinnen würden diese nicht mehr so viel profitieren.
Türen streichen und Karten an Spender schreiben
Eine schöne Sonntagsarbeit: Türen frisch streichen, denn heute kommt wenigstens niemand und tatscht mit den Fingern in die frische Farbe. Anschliessend Karten schreiben an Spender und an Paten mit Extra-Einzahlungen.
Einkaufen in Mysore und beginn der ersten Englischstunde!
Am Morgen mit der Schwester nach Mysore zum Einkauf. Retour um 13.15. Essen und ab für die erste Englischstunde. Echt indischer Beginn: anstatt um 2 Uhr wird es halb 3 Uhr bis alle Schüler da sind. Wahrscheinlich müssen wir später anfangen.
Wir suchen einen Englisch-Lehrer…
Stichwort Englisch: Schon seit längerer Zeit haben wir uns nach einem guten Englisch-Lehrer oder Lehrerin umgesehen um einigen auserwählten Kindern Englisch Unterricht zu geben. Was nämlich in den Standard-Schulen an Englisch gelehrt und gelernt wird taugt nicht sehr viel.
Am 20. November 2004 war es dann so weit, unsere erste Englischklasse startete ihren Unterricht. Der Lehrer kommt aus Mysore und unterrichtet am späten Mittwochnachmittag, sowie am Samstagnachmittag, insgesamt 5 Stunden pro Woche. Er wird von 1×1 für Indien pro Stunde bezahlt und wir hoffen, dass der Unterricht andauert und die Kinder einiges davon profitieren werden.
Brot backen, Benzinvorrat anlegen und Rechnungen kontrollieren
Temperatur 20° am Morgen, herrlich erfrischend. Ich mache einen Brotteig und während der Teig aufgeht fahre ich nach Kirangoor und hole Benzinvorrat für den Töff. Rechnung von Elizabeth kontrollieren alles OK. Brot backen, es sieht höllisch gut aus hoffentlich ist es auch so. Rechnung mit Elizabeth besprochen, ihr Cash stimmt. Nach Srirangapatna um die Rechnungsbücher zu kopieren, schliesslich brauchen wir Belege für die Revision und das Steueramt in Schwyz.
Ein kleiner Bericht!
Seit 9 Jahren sind wir nun in Indien tätig und seit unserem letzten Artikel in der Lokalpresse sind auch schon 6 Jahre vergangen. So haben wir vor unserer Abreise der „Rigi-Post“ für die Ausgabe des 9.Dezembers den folgenden Artikel eingereicht:
Nachrichten vom „1×1 für Indien“
Schon 6 Jahre sind es her seit in der Rigi-Post etwas über dieses kleine Hilfswerk geschrieben wurde. Deshalb finden wir es an der Zeit, Sie liebe Leser und Gönner, wieder einmal mit ein paar Informationen auf dem Laufenden zu halten. Auch bei einem kleinen Hilfswerk hat man sich ständig Gedanken zu machen wie es weiter gehen soll und was man anders oder besser machen muss.
Hin und wieder denkt man an Projekte wie Kinderheim, Frauenhaus, Krankenstation und dies und jenes. Doch wenn man es sich gut überlegt so wäre eine ganzjährige Anwesenheit unsererseits oder die Anstellung einer vertrauenswürdigen und gebildeten Person erforderlich. Dies ist aber aus Kostengründen nicht möglich, und so kommt man nicht umhin „kleinere Brötchen zu backen“. Und wie sehen diese kleineren Brötchen aus, und was hat sich in den vergangenen 6 Jahren getan und geändert?
Die 1996 begonnene Unterstützung von zuerst 50 Kindern hat sich mittlerweile auf 110 Kinder ausgeweitet und bereits sind einige Ausbildungserfolge zu verzeichnen.
So hat Anthony Raj sein Master of Arts Examen bestanden und arbeitet heute bei einer Versicherungsgesellschaft. Shabeer machte seine Ausbildung zum Sportlehrer und fand eine Anstellung an einer Schule in Ganjam. Fahima Banu hat die Ausbildung zur Kindergärtnerin abgeschlossen und wurde von den Karmeliten-Schwestern für deren Kindergarten in Ganjam angestellt. Jyothi wurde am 24.April 2004 nach einigen Jahren Klosterleben und Ausbildung, definitiv als Nonne in den Orden der Karmeliten-Schwestern aufgenommen. San Roshan hat die Lehre zum Klempner abgeschlossen und Vinaya Britto ist nun ausgebildeter Radio- und Fernsehmechaniker. Weitere Burschen und Mädchen befinden sich in der Ausbildung oder kurz vor dem Abschluss. Ohne die Hilfe vom „1×1 für Indien“ würden sie alle als Kulis ihr Leben fristen.
Viele Kinder und Erwachsene konnten, und können wir immer noch, in einer sehr guten Privatklinik hospitalisieren, operieren oder pflegen lassen, und dies zu äusserst günstigen Bedingungen. Auch ist jeder benötigte Spezialarzt innert kürzester Zeit zur Verfügung.
Auch Babu konnte mit einem Rollstuhl geholfen werden.
In der von uns neu erbauten und eingerichteten Nähschule beschäftigen wir 3 Frauen sowie einen Schneider auf Abruf. Alle Schuluniformen und die Kleider für die unterstützten Kinder werden hier, nebst diversen andern Sachen, hergestellt. Jedes Jahr werden 10 -12 Frauen und Mädchen im Nähen, Stricken und Sticken ausgebildet.
Verschiedene sehr notwendige Renovationen und Reparaturen, ja selbst Neubauten von Behausungen haben wir finanziert. Installationen von Elektrisch sowie Registrierungen des Eigentums im Grundbuch wurden durch uns vergütet.
Früher so……..
Heute so, dank der Hilfe vom 1×1 für Indien
Durch all diese langjährigen Tätigkeiten bekannt, sind wir natürlich zur Anlaufstelle für alle erdenklichen Wünsche und Anliegen geworden. Wir mussten uns Gedanken machen betreffend einer Neugestaltung der Hilfeleistungen. Wir können und dürfen nicht nur die Patenkinder unterstützen, sondern müssen noch vermehrt auch andere Bedürftige berücksichtigen.
Wir haben deshalb beschlossen ab Juni 2004 keine neuen Kinderpatenschaften mehr zu vergeben.
Die bereits bestehenden Patenschaften werden im gleichen Sinne wie zuvor weitergeführt bis das Patenkind die Ausbildung abgeschlossen hat.
Ab sofort jedoch unterstützen wir alle bedürftigen Kinder, die uns um Hilfe bitten, in ihrer Ausbildung was auch dazu beiträgt keine Missgunst unter den Leuten aufkommen zu lassen.
Helfen Sie mit, dass das 1×1 für Indien weiterhin eine helfende Hand ausstrecken und vielen armen Kindern und Erwachsenen zu einer besseren Zukunft verhelfen kann.
Konto: 1×1 für Indien Nr. 362 079-1767 bei Schwyzer Kantonalbank, PC Kto.60-1-5
Wir danken vielmals allen Spendern und wünschen allen Lesern frohe Festtage.
Wie hat sich Sr. Sunitha eingearbeitet?
Gespannt waren wir natürlich darauf wie sich unsere neue Sr. Sunitha eingearbeitet hatte. Während unserer Abwesenheit hat sie sich liebevoll um alle Anliegen der Kinder und deren Familienangehörigen gekümmert. Wir konnten ihr ein grosses Lob aussprechen, denn alles war perfekt und auch die Buchführung war absolut in Ordnung.
Sr. Sunitha sorgt auch dafür, dass alle Patenkinder ihren Paten zu Weihnachten/Neujahr eine Karte sendet. Manche mögen sich über die schöne Schrift und die Zeichnungen auf den Karten gewundert haben. Die Erklärung hierzu ist einfach; für viele Kinder hat die Schwester selbst Hand angelegt und diese mussten dann nur noch unterschreiben. Wir baten nun aber Sr. Sunitha in Zukunft die Kinder selber schreiben und zeichnen zu lassen und eventuell nur die Übersetzung von Kannada ins Englische zu machen, für jene Kinder die noch kein Englisch können.
Via Colombo (Sri Lanka) nach Ganjam (Indien)…
Am 14. November 2004 war es wieder so weit, wir reisten diesmal via Colombo (Sri Lanka) nach Bangalore und von dort weiter mit dem Auto. Am Nachmittag des nächsten Tages erreichten wir Ganjam. Auspacken, etwas Schlaf nachholen und schon sind wir wieder „zu Hause“.